Null-Meridian

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Das Greenwich-Observatorium

Derjenige Meridian oder Längengrad, der durch Greenwich, einen Stadtbezirk von London, führt.

Da sich dort das britische Observatorium (der naturwissenschaftlich orientierten "Royal Society") befand, setzte man hierher den Nullpunkt der Zählung für die geographischen Längengrade. Nach dieser Festlegung des Nullmeridians richtet sich bis heute auch die globale Einteilung in Zeitzonen.

Es gibt 360 Meridiane, und zwar westlich des Null-Meridians als 0 bis 180 Grad westlicher Länge (hier liegt u.a. Amerika), östlich davon als 0 bis 180 Grad östlicher Länge (hier befindet sich Eurasien). Sie sind die Grundlage aller Landkarten bzw. Ortskoordinaten.

Geschichte

Die erste Einteilung der Welt in Längen und Breiten erfolgte durch Hipparch (190–120 v.Chr.). Er nahm Rhodos als seinen astronomischen Bezugsort. Ptolemäus verlegte den Nullmeridian um 150 n.Chr. an die westliche Grenze der damals bekannten Welt: auf Isla del Meridiano[1], und schuf damit den bis ins Zwanzigste Jahrhundert hinein verwendeten Ferro-Meridian. Arabische Astronomen legten den Nullmeridian zuerst durch die Westspitze von Afrika, 1075 dann auf 10° westlich von Bagdad. Es gab danach immer wieder Versuche einer Verlegung, z.B. als man 1427 die Azoren und 1492 Amerika entdeckt hatte. Ab 1718 wurde in Frankreich der Meridian von Paris, ab 1738 in England der Meridian von Greenwich angewandt. Mit dessen Fixierung als weltweiter Nullmeridian zur Schiffsnavigation wurde auch der damaligen britischen Oberhoheit zur See Rechnung getragen.

Gott als Geometer[2]

Astrogeographie

In seiner Zuordnung von Erdregionen zu Tierkreiszeichen legte zwar Sepharial[3] den Beginn seiner Zählung (Nullpunkt bzw. Null Grad Widder) - quasi "britannozentrisch" - ebenfalls auf Greenwich. Ihn westlich von Afrika zu platzieren[4], wie es Hans Andersen in seinem sog. "Erd-Sytem" tat, macht inhaltlich jedoch mehr Sinn.

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Sie hieß auch El Hierro oder Ferro, die westlichste der Kanarischen Inseln bzw. der antiken Hesperiden
  2. Manuskript aus dem 13. Jahrhundert
  3. Rüdiger Plantiko, in: Die Qualität des Ortes, 2012
  4. Wenn überhaupt, es gibt andere Modelle, etwa das von Wolfgang Döbereiner