Olga von Ungern-Sternberg

Aus Astrodienst Astrowiki
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Olga von Ungern-Sternberg 1939[1]
Ungern-Sternbergs Horoskop

Die deutsche Ärztin, Psychotherapeutin und Astrologin Olga Baronin von Ungern-Sternberg wurde am 24.11.1895 um 13.56 Uhr in Berlin-Lichterfelde geboren.[2]
Sie starb in den Nachmittagsstunden des 22.11.1997 in Bochum (zwei Tage vor ihrem 102. Geburtstag).

Biographie

Ungern-Sternberg war eine der ungewöhnlichsten Frauen ihrer Zeit. Nach einer Pflegeausbildung arbeitete sie zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Rotkreuz-Schwester im Lazarett. 1916 begann sie mit dem Medizinstudium, was für Frauen damals sehr besonders war. 1920 schloss sie in Marburg mit dem Staatsexamen ab und promovierte wenige Monate später mit Auszeichnung. In diese Zeit fiel eine kurze Ehe mit einem Kollegen. Nach dem Studium arbeitete sie ein Jahr in der psychiatrischen Universitätsklinik in München und absolvierte dort bei Viktor Emil von Gebsattel eine Ausbildung zur Psychotherapeutin. Danach arbeitete sie als Ärztin in der Universitäts-Nervenklinik Gießen. Ab 1923 hatte sie eine Praxis als Psychotherapeutin in Bad Kissingen. 1923 heiratete sie den Freiherrn Otto von Ungern-Sternberg. 1929 eröffnete sie in Leipzig eine ärztliche Praxis. 1930 wurde ihr Sohn Manfred geboren. In Leipzig kam sie mit der homöopathischen und der anthroposophischen Medizin in Berührung und setzte sie erfolgreich in ihrer Praxis ein. 1935 wurde die Anthroposophische Gesellschaft verboten, ab 1941 war die Ausübung der Astrologie nur noch im Geheimen möglich. Während des Zweiten Weltkriegs bewahrte sie viele ihrer jüdischen Patienten vor dem Transport nach Theresienstadt und blieb bis Kriegsende in Leipzig, sowie auch in der Zeit der sowjetischen Besatzung als Ärztin in eigener Praxis dort tätig. Nach dem Krieg betreute Ungern-Sternberg neben ihrer Praxis ein Flüchtlingslager. In der DDR wurde ihre Arbeit durch die Gesetzgebung behindert, anthroposophische und homöopathische Heilmittel waren nicht oder nur sehr eingeschränkt zugelassen. 1954 starb ihr Mann Otto von Ungern-Sternberg. 1955 verließ sie die DDR und ließ sich als praktische Ärztin in Bochum nieder. Auf Schloss Elmau lernte sie 1965 den Religionsphilosophen Herman Weidelener kennen, der sie zu Vorträgen auf Schloss Weidenkam einlud. Daraus entstand eine über zwanzigjährige Vortragstätigkeit. Auch in ihrer Praxis in Bochum veranstaltete sie regelmäßig gut besuchte Vortragsabende.

Ungern-Sternberg als Astrologin 1983[3]

Astrologie

Bereits im Mai 1922 hatte sie den letzten Vortrag von Rudolf Steiner in München gehört. 1923 lernte sie Hermann Graf Keyserling kennen. In dessen „Schule der Weisheit“ in Darmstadt begegnete sie u.a. C.G. Jung, Richard Wilhelm, Leo Frobenius, Hans Driesch und dem Arzt und Psychotherapeuten Georg Groddeck. Aus ihrer Auseinandersetzung mit Psychoanalyse und Astrologie entwickelte sie die Grundlagen einer psychologischen Astrologie. Neben ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit, welche sie bis zu ihrem 94. Lebensjahr ausübte, wurde die Verbindung von Astrologie und Mythologie (nicht nur der griechischen) ein wichtiges Thema ihres Lebens. Sie verfasste darüber zahlreiche Bücher, unter anderem "Die Sternenschrift im Heraklesmythos" und "Die Sternenschrift im Gralsgeschehen". Ein halbes Jahr vor ihrem Tod wurde sie zum Ehrenmitglied des Deutschen Astrologen-Verbandes ernannt.

Werke (Astrologie)

  • Der freie Mensch im Weltall, in: Hermann Graf Keyserling (Hrg.): Gesetz und Freiheit. Veröffentlichung der Schule der Weisheit, Otto Reichl Verlag, Darmstadt 1926, S. 269 ff.
  • Die inner-seelische Erfahrungswelt am Bilde der Astrologie. Detmold, Meyersche Hofbuchh. 1928. 163 S., Rudolf Arnold Spieth Verlag Stuttgart 1975.
  • Die Planeten als innerseelische Mächte in: Reinhold und Baldur R. Ebertin (Hrg.): 47. kosmobiologisches Jahrbuch 1976, Aalen 1975
  • Grundlagen kosmischen Ichbewußtseins. Die seelengestaltende Macht des Tierkreises im Heraklesmythos. 189 Seiten. J. Kamphausen Verlag (Aurum) 1977 ISBN 978-3591080446; Neuauflage unter dem Titel: Die Sternenschrift im Heraklesmythos. Oratio Verlag (Novalis) 1989. ISBN 978-3721405996 Novalis Verlag Schaffhausen 1989
  • Die Sternenschrift im Gralsgeschehen. Vorträge zur Gralsgeschichte. Hermetika-Verlag 1986 ISBN 978-3925051005

Siehe auch

Ungern-Sternberg mit Monika Heer an ihrem 102. Geburtstag 1995
Ungern-Sternberg 1989

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. In ihrer Leipziger Praxis
  2. Die AstroDatabank gibt 14h lt. Taeger an, der Ungern-Sternberg zitiert. Die korrigierte Zeit wird auch auf Sternwelten angegeben, und zitiert Monika Heer
  3. In ihrer Bochumer Praxis