Oskar Adler

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Oskar Adler
Adlers Geburtshoroskop

Der österreichische Arzt, Musiker und Astrologe Oskar Adler wurde am 4.6.1875 um 5:35 Uhr in Wien geboren.[1]
Er starb am 15.5.1955 in London.

Biographie

Adler fand, obwohl eigentlich Amateur, als Geigensolist große Aufmerksamkeit im so genannten "Schönberg-Kreis", er war Violinist in Arnold Schönbergs Streichquartett. Der Komponist Schönberg, den er aus der Schulzeit kannte, wurde nach seinem Bekunden von ihm in die Musiktheorie eingeführt.[2] Auch später beriet Adler noch professionelle Violinsolisten in ihrer Interpretation der Stücke Alban Bergs und Schönbergs.[3] Er verfügte über eine außergewöhnlich hohe Bildung. Am Wiener Volksbildungsverein und an der Volkshochschule hielt er jahrelang Vorträge über Musik sowie esoterisches Denken.

Als die Nationalsozialisten 1938 seine Heimat Österreich besetzten, lud Schönberg ihn ein, nach Kalifornien zu kommen.[3] Adler siedelte jedoch nach England über, wo er bis an sein Lebensende blieb.

Er war verheiratet mit Paula Freud, einer Nichte von Sigmund Freud (der ja ebenfalls nach London ins Exil ging).
Es existiert ein Briefwechsel von ihm mit Albert Einstein.

Astrologie

Adler war ein bedeutender Vertreter der Esoterischen Astrologie. Die Wiener Astrologin Baronin Hamar hatte den Hochgebildeten schon vor dem Ersten Weltkrieg mit der Astrologie in Kontakt gebracht. Aber bald ging er seine eigenen Wege und wollte sich zunächst über die "erkenntniskritischen Grundlagen" klar werden, wie er sagte.

Sein Wissen vermittelte er in den Jahren 1930 bis 1938 in zahlreichen Vorträgen einem kleinen Schülerkreis, was später zur Basis seines vierbändigen Werkes "Das Testament der Astrologie" wurde. Dessen erster Teil erschien zunächst bezeichnenderweise unter dem Titel "Einführung in die Astrologie als Geheimwissenschaft". Adlers Anliegen war es nicht, sein breites Wissen der Klassischen Astrologie dazu zu nutzen, Horoskope zu deuten, und ihm ging es auch nicht um technische Spitzfindigkeiten oder die Prognostik. Was ihn interessierte, waren die geistigen Grundlagen der Astrologie und das, wozu sie einem Menschen verhelfen könne: nämlich seine Anlagen zu erkennen und schließlich Eigenverantwortung zu übernehmen. Ein "Geheimwissen" könne seiner Meinung nach letztlich nicht vermittelt, sondern nur von einem selbst gesucht und gefunden werden. Der Schüler müsse den ihm gewiesenen Weg selber gehen.

Weblinks

Adler mit Geige

Werke (Auswahl)

  • Einführung in die Astrologie als Geheimwissenschaft: Band I, Allgemeine Grundlegung. 134 Seiten. Selbstverlag, Wien 1935
  • Einführung... Band II, Tierkreis und Mensch. 205 Seiten. Steinmann Verlag, Wien 1935
  • Einführung... Band III, 1. Teil: Planetenwelt und Mensch. 213 Seiten. Wien 1937
Der 2. Teil des III. Bandes erschien vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Dafür wurden die Werke nach 1945 neu aufgelegt unter dem Titel: "Testament der Astrologie", sowie teilweise erweitert und ergänzt. Es war (ist) in vier Bänden lieferbar, die zuletzt in den 1990er Jahren bei Hugendubel, München, erschienen und von Philip Schiffmann herausgegeben wurden.
  • Testament der Astrologie: Band I, Allgemeine Grundlegung, Tierkreis und Mensch. 336 Seiten. Walter Krieg Verlag Wien 1950; Hugendubel/ Kailash, München 1991 ISBN 3880345406
  • Testament..., Band II, Planetenwelt und Mensch. 445 Seiten. München 1992 ISBN 3880345414
  • Testament..., Band III, Mensch und Erde. 547 Seiten. München 1993 ISBN 3880345422
  • Testament..., Band IV, Der Mensch im Sternenkonzert, Sternenbewegung und Lebenslauf. 528 Seiten. München 1993 ISBN 3880345430
  • Das Testament der Astrologie: Gesammelte Vorträge. Einführung Tierkreiszeichen, Sonne und Mond. 544 Seiten. München 2006 ISBN 3720527433
Das Testament

Quellen und Anmerkungen

  1. Er bespricht sein Horoskop im Testament, 34. Vortrag, im Kapitel "Transite über den Geburtsort" (Band IV, "Der Mensch im Sternenkonzert, Sternenbewegung und Lebenslauf", S.466) und gibt dort als MC gerundet 4 Grad Fische an. Die Niehenke-Datenbank nennt für diese Angabe die ÖAG, Archiv von Zoe Wassilko-Serecki als Quelle. In der Astrodatabank/Adler, Oscar (Rodden Rating B) wird eine Zeit von 12 Uhr angegeben, und als Beleg auf ein Online-Dokument von Amy Shapiro verwiesen, eine Hommage an Oskar Adler. Darin ist ebenfalls 5:35 Uhr als Geburtszeit angegeben, mit Verweis auf die Besprechung seines eigenen Horoskops im "Testament". Die AstroDatabank verweist ebenso noch auf Sander Littel, der eine (spekulative?) Zeit von 5:33 Uhr nennt
  2. Wolfgang Gratzer: Zur "wunderlichen Mystik" Alban Bergs. Böhlau Verlag Wien, 1993 ISBN 3205980883; S. 160 Google Books
  3. 3,0 3,1 Ergänzende Informationen aus der englischen Wikipedia