Otto Martin Pfefferkorn

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Otto Martin Pfefferkorn
Geburtshoroskop von Otto Martin Pfefferkorn

Der deutsche Astrologe Otto Martin Pfefferkorn wurde am 14. Juli 1904 um 18:19:46 Uhr LMT in Leipzig geboren[1].
Er ist heute hauptsächlich noch durch seine große Nähe zu den Nazis bekannt.

Biographie

Nach Abschluss der Realschule machte Pfefferkorn eine Lehre als Maschinenbauer und besuchte dann die höhere technische Lehranstalt in Leipzig bis zum Jahr 1926, die er als Ing. grad., dem heutigen Fachhochschul-Diplom vergleichbar, abschloss. Im gleichen Jahr starb Pfefferkorns Vater, ein Prokurist.

Bereits während seiner Lehrlingszeit besuchte er Fortbildungskurse in Graphologie, Psychologie und Menschenkenntnis. Als er mit der Astrologie in Berührung kam, versuchte er sie erst zu widerlegen, und fertigte hierzu sein eigenes Geburtshoroskop an, worin er sich jedoch so genau widergespiegelt sah, dass er von da an zum begeisterten Astrologen wurde[2]. In Leipzig suchte er nun den Kontakt zur dortigen astrologischen Gemeinde, führende Köpfe waren zu jener Zeit Hugo Vollrath und Theobald Becher. Kurz nach der Gründung der AGiD wurde er am 19. Juni 1924 dort Mitglied. 1926 half Pfefferkorn in Vollraths theosophischen Verlagshaus, teilweise in Vollzeit.

Später arbeitete er als Konstrukteur und Betriebsleiter, 1934 wechselte er in einen Betrieb in Markranstädt westlich von Leipzig[3].

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er 1950 eine Stelle beim Gewerbeaufsichtsamt in Stuttgart an im Bereich der Überwachung gesundheitsgefährdender Stoffe sowie Arbeitsschutz[3]. Sein genealogisches Interesse, das bereits in den 1930er Jahren ausgeprägt war, ließ ihn ein Buch über die Sippe Pfefferkorn verfassen.

Astrologie

Nachrichtenblatt der ADA

Pfefferkorns astrologisches Spezialgebiet war in den 1920er Jahren die Statistik, hierüber hielt er auf dem Astrologenkongress 1926 einen Vortrag. Er lieferte auch Daten für Herbert Freiherr von Klöcklers Werk Astrologie und Erfahrungswissenschaft (1927)[3].

Größere Bekanntheit erreichte Pfefferkorn, als er zur Jahresversammlung am 12. Juni 1933 in den Vorstand der Astrologischen Gesellschaft in Deutschland (AGiD) gewählt wurde. Dies geschah, so wird ihm nachgesagt, wohl weniger auf Grund seiner fachlichen Qualifikation, als wegen seiner großen Nähe zum Nationalsozialismus[4]. Er selbst sieht rückwirkend den Gegenwind, den er wohl spürte, eher seiner Nähe zu Vollrath geschuldet, der in der astrologischen Szene eine stark polarisierende Persönlichkeit war[2]. Pfefferkorn war ab April 1933 Herausgeber des Nachrichtenblatts der nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Astrologen (ADA), deren Titelseite das Hakenkreuz zierte (siehe Abbildung). Diese Arbeitsgemeinschaft hatte Pfefferkorn nach Angaben von Peter Berling bereits 1932 gegründet, schon vor der Machtergreifung Hitlers[5].

Nach dem Zweiten Weltkrieg suchte er Anschluss an die Kosmobiologie und damit an Reinhold Ebertin; in Stuttgart gründete er ein Forschungs-Institut für angewandte Kosmobiologie und Kosmopsychologie[3].

Publikationen

  • Mitteilungen aus Pfefferkorns Sippen- und Familien-Archiv als Bausteine zur Familien-Chronik. Markranstädt bei Leipzig, 1938
  • Betriebs-Unfälle mit Todesfolge durch Einwirkung elektrischen Stromes (Ein kosmobiologisches Gutachten). 29 Seiten. Forschungs-Institut f. angewandte Kosmobiologie u. Kosmopsychologie, Stuttgart [um 1957]
  • Mensch und Tierkreis betrachtet vom astrologisch-astronomischen Tierkreis mit physisch-psychischer Deutung und Begründung. (Mit Marcel Steffels). 326 Seiten. Drei Eichen Verlag, München 1964
  • Die Namensträger Pfefferkorn und einige ihrer Verwandten: aus der Geschichte ihres Geschlechtes, der Stämme, mancher Ahnen und Sippen im deutschsprachigen Raum. 341 Seiten. Selbstverlag 1968; Degener, Neustadt an der Aisch 1970

Artikel

  • Zusammenhang zwischen Wetter und Betriebsunfall-Häufigkeit. Kosmobiologie 21. Jhg. 1954-55 / Heft 6, Ebertin-Verlag 1955

Periodika

  • Nachrichtenblatt der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Astrologen. Ab April 1933 monatlich. Dietmar & Söhne, Langensalza

Quellen und Anmerkungen

  1. Angaben nach Walter Koch: Otto Martin Pfefferkorn zum 60. Geburtstag. Kurzbiographie im Eigenverlag (Siriusverlag, Göttingen) 1964. Dort wird ausdrücklich die Ortszeit (LMT) angegeben, auch das dort abgebildete Horoskop stimmt damit überein, obwohl zu Zeit der Geburt Pfefferkorns die heutigen Zeitzonen bereits seit zehn Jahren eingeführt waren.
  2. 2,0 2,1 Otto Martin Pfefferkorn: O. M. Pfefferkorn - Pionier der Astrologie und Kosmobiologie. In: Mensch im All, 42. Jahrgang 1975. Ebertin-Verlag Aalen
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Koch, Otto Martin Pfefferkorn.
  4. Wolfgang Nastali: Ursein, Urlicht, Urwort: die Überlieferung der religiösen "Urquelle" nach Joseph Schneiderfranken Bô Yin Râ. 116 Seiten. LIT Verlag, Münster 1999 ISBN 3825844064 Seite 86
  5. Peter Berling: Zodiak. Die Geschichte der Astrologie. Elemente, Symbole und Hintergründe von den Anfängen bis in die Gegenwart. 448 Seiten. Ullstein Verlag 2002 ISBN 3550075367