Peryt Shou

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Peryt Shou
Radix Shous, Mittagsstände

Peryt Shou (bürgerlich Albert Christian Georg Schultz) wurde am 22.4.1873 in Kröslin bei Wolgast (Pommern) geboren.
Er starb am 24.10.1953.[1]

Biographie

Shou war Sohn eines Gastwirts. Er studierte zunächst in Berlin Chemie, brach jedoch das Studium ab und widmete sich der Poesie und Malerei. Da er an sich Fähigkeiten zu höherer Wahrnehmung feststellte, die ihm eine "Selbstverständlichkeit" waren, wandte er sich schon bald den Geheimwissenschaften zu. Über die Entdeckung seiner übersinnlichen Fähigkeiten wird berichtet: Während eines Herbstspaziergangs erwachte in seinen Füßen "auf zunächst fast erschreckende Weise ein Schwingen und Klingen, ein Erleben feiner, leiser Wortbildung." Er nahm dabei das Mantra wahr: "Ich bin Dein Lamm, ich folge Dir nach." Dieses Mantra stand laut Shou in einer Beziehung zum Sternbild Perseus. Dieses Verhältnis nannte er "magische Runenströmung", und ein Bestreben von ihm war, Menschen in Kontakt dazu zu bringen, mithilfe von Runengymnastik, Mantras und Yoga. Später unternahm er viele Reisen nach Ägypten, dessen alte Hochkultur ihn faszinierte.

Seine Erlebnisse führten ihn fast zwangsläufig zur Theosophie, allerdings dem damaligen Zeitgeist entsprechend zu ihrem deutschtümelnden Ableger, der Ariosophie; er stand Guido von List und Lanz von Liebenfels nahe. Seine Werke inspirierten u.a. Walter Nauhaus, Mitbegründer des völkisch geprägten Thule-Ordens, dem auch Rudolf von Sebottendorf angehörte, und der als einer der Wegbereiter des Nationalsozialismus gilt. Auch Shou selbst sympathisierte mit den Nazis, wie aus seiner Schrift „Die Geisteswaffe des nordischen Menschen“ (Berlin 1935) hervorgeht. Er beschreibt die Machtergreifung der Nazis als „Geist, der sich heute kämpferisch neu entzündet wider das Zersetzende, das eindrang“, als „Opfer am Selbst, das der Deutsche bringen muss und das er heute auf den Weg ist zu bringen und als Kampf wider allem Niedermenschlichen“.[2] Allerdings greift es zu kurz, Shou nur als Ariosophen zu beschreiben, da seine Weltanschauung weit darüber hinaus ging, und insofern auch als theosophisch im ursprünglichen Sinne bezeichnet werden kann. So fertigte er etwa eine kommentierte Übertragung des Ägyptischen Totenbuchs an.

Er verfasste über vierzig Bücher und galt bis zum Zweiten Weltkrieg als einer der bedeutendsten Esoteriker des Zwanzigsten Jahrhunderts. Allerdings blieb seine Bekanntheit wegen der braunen Verstrickung auf den deutschsprachigen Raum beschränkt; im Ausland wurde sein Wirken kaum zur Kenntnis genommen.

Astrologie

Shou stand in Kontakt mit Karl Brandler-Pracht, in dessen Verlag er auch Bücher veröffentlichte, aber auch mit weiteren namhaften Okkultisten wie Aleister Crowley oder Hans Sterneder. Er verfasste einige Artikel in astrologischen Fachzeitschriften, so den "Astrologischen Blättern" sowie in den Zeitschriften Reinhold Ebertins. Darin vertrat er seine eigene, theosophisch geprägte Anschauung bezüglich der Grundlagen einer "Kosmischen Astrologie".[3] Beispielsweise ging er davon aus, dass unser Weltzeitalter vor allem unter dem Einfluss der Opposition der beiden Fixsterne Antares und Aldebaran stehe. Er lehrte, dass sich die Menschen unter dem besonderem Einfluss einer "Sternstrahlung" befänden, nach deren bestmöglicher Erschließung und Nutzung man bestrebt sein solle. Eine ähnliche Sichtweise wird in der Astrosophie vertreten. Frank Glahn war ein Bewunderer des von ihm als "Sternfühler" bezeichneten Peryt und empfahl seinen Lesern, sich in das eigene Horoskop zu versenken, um dessen Energien wahrzunehmen.

Werke (Auswahl)

  • Der Psychische Atem und das "Astralsehen". 64 Seiten und eine Sternenkarte. Max Altmannn Verlag, Leipzig 1910; 3. erweiterte Auflage Linser Verlag, Leipzig 1922; Edition Geheimes Wissen 2007, 101 Seiten, ISBN 978-3902646-03-3
U.a. über "Sakrale Astrologie". Mit Anleitung zur Verwendung der Sternkarte
  • Der Verkehr mit Wesen höherer Welten. 63 Seiten. Berlin, Verlag "Brandler-Pracht", 1914; Edition Geheimes Wissen 2008 ISBN 978-3902677426
Aus dem Inhalt: "Die faustische Beschwörung des 'Erdgeistes' im Lichte praktischer Psychologie - Von der Syzygie als Schlüssel der Weltenwanderung - Die psychologische Entwicklung des Urbildkörpers - Vom Saelaem oder dem Pilger der Welten - Das Sudarion und der faustische Rest - Die Gesetze höherer Welten. Zahl und Logos - Vom Eingehen der Seele in die höheren Weltorte - Das Astrallicht und der Aufbau des Alls - Das dynamische Potential der Venus
  • Die Heilkräfte des Logos. 84 Seiten. Berlin-Charlottenburg, Verlag "Brandler-Pracht", um 1913
U.a. über: Die Stufen der Entwicklung im Logos - Seine vierfache Wurzel - Der Erdlogos; Der Heil-Logos; Die dreifache Natur des Logos; Das Saturn- und Leidensmotiv; Meditationen über die fünf Tattwas; Die Kraft 'im Namen'; Krankheit und Dämon - Teufel Austreibung; Die Krankheit des modernen Menschen; Die Entwicklung der Schwertlohe
  • Das Mysterium der Zentralsonne. Vom wissenschaftlichen und geheimwissenschaftlichen Standpunkte. (= Osiris-Bücher, Bd. 12). 56 Seiten. Jaeger, Leipzig um 1915
U.a. über: Das Phänomen der Schwelle; Wesen der Urvorstellungen unserer Seele; Die Auto-Hypnose; Experimentelle Deutung des Wesens der Zentralsonne; Gesetze eines höheren Sternensystems
  • Yoga-Praxis. Ein praktischer Schlüssel zum Studium der Geheimlehre aller Religionen und zur Entwicklung höherer Seelen-Kräfte. Von der Selbst-Induktion des Willens. Physik und Petaphysik des Atems. 68 Seiten. Berlin-Pankow, Linser-Verag, 3. Auflage 1922
U.a. über: Yoga als Atem; Ushas oder die Hochzeit der Zellen; Die Tattwas; Die Entwicklung der "Tschakrams" (psychomotorischen Zentren); Die Tet-Pose u. die transzendentale Ästhetik des Yoga; Die Entwicklung des magischen Baums; Psychologie der Schlangen-Beschwörung; Der Sonnen-Atem: ISH=VARA; Der Logos des Lebensbaumes u. der Exteriorisation "Onover"; Bhakti-Yoga; Die Tet-Funktion der Planeten oder das harmonische Planeten-Gesetz
  • Atlantis. Das Schicksal der Menschheit. Die geistige Frühkultur der Atlantier und das gegenwärtige Europa. Nach wissenschaftlichen Quellen. 95 Seiten. Lorch-Württ., Renatus-Verlag, 1931
"An der hohen Bedeutung gewisser bei den Ägyptern überlieferter 'Tafeln des Urwissens' ist die Forschung bisher vorübergegangen... Unter dem Decknamen 'Dekanlisten' drangen diese Tafeln des Hermes ins Mittelalter ein und wurden zu magischen Zwecken gebraucht und ... missbraucht, ohne ihren tieferen Sinn zu enthüllen. Letzteres soll nachstehend versucht werden, sodass sie sich als der Schlüssel zur Urreligion und zum Urwissen der Menschheit erweisen werden" (Vorwort)

Artikel

  • Der Tierkreis als Schlüssel zum Christentum. Der esoterisch-religiöse Ursprung der Astrologie. In: Astrologische Blätter. Schriftleiter: Bruno Noah. Linser-Verlag Berlin-Pankow, 6. Jahrgang, Heft 11, Februar 1925, S. 337–341 online bei Theodor Bechtold
  • Altes Sternenweistum. In: Ebertin, Reinhold (Hrg.), Mensch im All, 11. Jhg. 1938/ 39
  • Die „Astrologie“ in der Lehre Jesu. Nachdruck in: Peryt Shou: Aufsätze. 189 Seiten. Edition Geheimes Wissen 2008, ISBN 978-3902677549
  • Esoterik in der Ur-Astrologie. In: Ebertin, Reinhold (Hrg), Kosmobiologie. 15. Jhg. 1948/ 49 und 16. Jhg. 1949/ 50 Aalen (Württ.), Ebertin-Verlag

Quellen und Anmerkungen

  1. Quelle: englische Wikipedia: Peryt Shou
  2. Peryt Shou: Die Geisteswaffe des nordischen Menschen. Berlin 1935, S. 35
  3. Aus einer Buchbeschreibung