Sagitta

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Delphinus (links), Sagitta (oben) und Aquila[1]
Sagitta Konstellationskarte

Der Pfeil[2] (Sagitta) ist das drittkleinste Sternbild des Nachthimmels.

Vier Fixsterne der dritten und vierten Größenklasse bilden ihn, wobei der hellste (γ Sagittae) die Pfeilspitze symbolisiert. Man findet ihn zwischen dem Schwan (Cygnus) und dem Adler (Aquila). Er liegt inmitten des sternreichen Gebietes der Milchstraße.

Viele ältere Kulturen wie die Perser, Hebräer, Griechen und Römer sahen in ihm einen Pfeil. Er gehört zu den 48 klassischen Sternbildern der Antike, die von Ptolemäus beschrieben wurden.

Mythologie

In der griechischen Mythologie existieren mehrere Versionen, wonach göttliche Wesen einen Pfeil abschossen: So soll u.a. der Held Herakles (Herkules) auf den Adler geschossen haben, der täglich an der Leber des an einen Felsen geketteten Prometheus fraß. Prometheus hatte den Menschen das Feuer gebracht, und wurde dafür von den Göttern grausam bestraft. Herkules und der Adler wurden ebenfalls als Sternbilder an den Himmel gesetzt.

Nach einer Überlieferung war es der Zentaur Chiron, der auf den Adler schoss.

Eine andere Herkules-Sage berichtet, wie er die gefährlichen Stymphalischen Vögel mit Pfeilen erlegte. Die Vögel sah man in den Sternbildern Adler, Schwan und der heutigen Leier, welche auf alten Sternkarten häufig als Geier dargestellt werden.

Eine weitere Version besagt, dass der Pfeil vom Sagittarius (Schützen) auf den Scorpius (Skorpion) abgeschossen wurde, welcher den Himmelsjäger Orion gestochen hatte.

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Sham α-Sagittae 4.4 38°48' n 29°41' Cap.gif 0°22' Aqu.gif 1°4' Aqu.gif 1°46' Aqu.gif Mars/ Venus

Sham ist zwar nicht der hellste Fixstern im "Pfeil", doch der einzige mit Eigennamen.

Vom Mercator Himmelsglobus[3]

Wirkung

Manilius

Manilius beschreibt in seiner Astronomica[4] die Wirkung des Pfeils so:

Der Pfeil schematisch
Er wird die Gabe verleihen, den Speer mit den Armen zu schleudern
und mit den Sehnen den Pfeil und die Klumpen mit Ruten zu schießen
und den schwebenden Vogel aus seinem Himmel zu holen
oder den sorglosen Fisch mit dem Dreizack durchbohrend zu fangen.
Welches Gestirn oder welche Abkunft gäb ich lieber dem Teukros,
oder Dich, Philoktet, welchen Teil möcht ich lieber dich lassen?
Jener zerschoss mit dem Bogen die Brandfackeln Hektors, das Kienholz,
welches das wütende Feuer den tausend Schiffskielen brachte.
Dieser trug das Schicksal des Krieges und Trojas im Köcher,
blieb als Verbannter ein größerer Feind als gerüstete Krieger.
Ja, sogar jener Vater stammt möglicherweise von solchem
Sternbild, welcher geschlagen den Mut fand, die auf des Sohnes
Antlitz liegende Schlange, die sog an des Schlafenden Seele,
mit dem entsandten Geschosse zu treffen und niederzustrecken.
Vater zu sein war die Kunst; die Natur bezwang die Gefährdung,
und sie befreite den Jüngling zugleich vom Schlaf und vom Tode,
damals wiedergeborn und dem Tod im Traume entrissen.

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf Tafel 13 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  2. Allgemeines, Geschichte und Mythologie von Wikipedia: Pfeil (Sternbild) übernommen
  3. Aus dem Jahr 1551
  4. Manilius, Marcus: Astronomica - Astrologie. Lateinisch-deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Wolfgang Fels. Reclam Verlag, Stuttgart, Buch 5, Verse 294-310. ISBN 978-3150185551