Planetenstunde

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Astronomische Uhr in Prag[1]

Synonyme: Jüdische Stunde, Gestirnstunde

Die Prognosemethode der Planetentage und -stunden war zeitweise bis in die Neuzeit beliebt, besonders in theosopischen und esoterischen Astrologenkreisen. Selbst Oscar A. H. Schmitz erwähnt sie noch als wertvoll.[2] und berichtet von seinen positiven Erfahrungen mit diesem uralten Symbolischen Direktionsverfahren.

"Stundenherrscher" gab es schon in die Früh-Antike, in den kultischen (astralreligiösen) Anfängen der Astrologie, im Ägyptischen Totenbuch und im mesopotamischen Ischtar-Mythos.[3]

Verfahren

Mithilfe der Planetenstunden ist der jeweilige Stundenherrscher ermittelbar, abhängig vom Tagesregenten.

Der Tag wird dabei in die Tag- und Nachthälfte unterteilt, also einmal den Abschnitt mit der Sonne oberhalb der Horizontachse, einmal mit der Sonne unter derselben. Jeder der beiden Tagesabschnitte wird in zwölf gleiche Abschnitte unterteilt (= Temporalstunde). Hierbei werden z.B. im Sommer die "Stunden" der Taghälfte länger als eine exakte Stunde dauern, die der Nachthälfte kürzer. Im Winter ist es umgekehrt.

Die Zählung beginnt immer mit der ersten Planetenstunde der Taghälfte, und zwar mit dem Tagesherrscher, und dann erfolgt der Fortgang entsprechend der Chaldäischen Reihe mit Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond.

Beispiel: Die erste Tagesstunde eines Sonntages wird vom Tagesherrscher Sonne beherrscht, die zweite von Venus, die dritte von Merkur, die vierte von Mond, die fünfte von Saturn, die sechste von Jupiter, usw. Ist die Taghälfte durchschritten, folgen die Stundenherrscher der Nachthälfte einfach fortlaufend entsprechend der chaldäischen Reihe. Die erste Tages-Planetenstunde des darauffolgenden Tages entspricht wieder dem dann gültigen Tagesherrscher.[4]

Da die Planetenstunden lediglich von den Wochentagen abhängen, die Zählung der Wochentage jedoch willkürlich ist (wie man an der Kalenderreform vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender gut erkennen kann), ist die Berücksichtigung der Planetenstunden heutzutage hauptsächlich der Trivialastrologie vorbehalten.

Jeder Moment ist bedeutsam

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Miller, Anny: Praktische Anwendung der Tattwas, Planetenstunden und Mondstellungen 124 Seiten. Gesellschaft für Bildungs- und Lebensreform, Kempten 1926, 1929, 1936
  • Karl Brandler-Pracht: Erfolgreiches, glückliches Leben durch Beachtung der Tattwischen und Astralen Einflüsse, 1920, Linser-Verlag, Berlin. Neuauflage Bohmeier 2006 ISBN 3890944574; Edition Geheimes Wissen, Graz 2008 ISBN 978-3902640062

Inhalt:

  1. Astrale Einflüsse: a) Tagesbeeinflussung und Gestirnstunden b) Zu welchen Jahreszeiten wirken die astralen Einflüsse am stärksten c) Erklärung des Einflusses der Gestirnstunden d) Berechnung der Gestirnstunden: Tabelle der geographischen Positionen; Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs-Tabellen; Tafel zur Umrechnung von Ortszeit in Mitteleuropäische Zeit; Wochen-Tabelle der Gestirnstunden; e) Wahl der Gestirnstunden in Rücksicht auf die Aspekte; f) Lauf des Mondes durch die Zeichen
  2. Tattwische Einflüsse: a) Natur der Tattwas b) Wirkungen auf das menschliche Leben und dessen verschiedene Verhältnisse c) Berechnung des täglichen Tattwa-Laufes
  3. Geheimnis des Atems: Mond-Atem; Sonnen-Atem; Sushumna
  4. Praktische Anwendung (Beispiele, Tabelle)

Quellen und Anmerkungen

  1. Am Altstädter Rathaus, aus 1410
  2. Oscar A.H. Schmitz, Der Geist der Astrologie, 1922, S. 48
  3. The Egyptian Calendar and the Zodiac (Deborah Houlding, 1996/ 2003)
  4. Vettius Valens, Blütensträusse. Scripta Mercaturae Verlag, St. Katharinen 2004, S. 24f.