Prutenische Tafeln

Aus Astrodienst Astrowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Preußischen Tafeln[1]

Geschichte

Die Prutenischen Tafeln der Himmelsbewegungen lösten im 16. Jahrhundert die bisher verwendeten Alfonsinischen Tafeln ab, deren vorhergesagte Daten zunehmend von der Realität abwichen. Zum Beispiel wurden mit den Alfonsinischen Tafeln Ereignisse wie Große Konjunktionen mit einer Ungenauigkeit von bis zu einem Monat vorhergesagt; in den Prutenischen Tafeln waren es nur noch Fehler von wenigen Tagen.

"Preußisch" an ihnen waren im Wesentlichen die Finanzierung durch Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach.
Sie wurden von Erasmus Reinhold angefertigt. Er bezog sich auch auf die Arbeiten von Nikolaus Kopernikus.
Die höhere Genauigkeit seiner Tafeln ist allerdings nicht auf das neue System zurückzuführen, sondern in erster Linie auf die Aktualität der von ihm verwendeten Ausgangsdaten.

Reinhold und seine Prutenischen Tafeln trugen maßgeblich dazu bei, dass das Kopernikanische System überall im deutschsprachigen Reich und darüber hinaus bekannt wurde; ebenso wie Königsberg[2] durch die Wahl als Nullmeridian.

Die Erkenntnisse von Kopernikus und die Preußischen Tafeln waren später die Grundlage zur Gregorianischen Kalenderreform von 1582.

Herausgeber ihrer zweiten Auflage war Michael Mästlin (1550–1631), der später Keplers Lehrer wurde. Er fügte ihnen ein Nachwort und zwei Seiten mit Korrekturen hinzu.

Die Rudolfinischen Tafeln von Brahe und Kepler lösten schließlich im 17. Jahrhundert die Preußischen ab.

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Erstausgabe 1551
  2. Königsberg (heute Kaliningrad) war lange, noch während des Aufstiegs von Berlin, die offizielle Hauptstadt Preußens (später nur noch Ostpreußens).
    In ihr lebte und wirkte im achtzehnten Jahrhundert einer der größten Philosophen Deutschlands, Immanuel Kant

Dieser Text verwendet Absätze, Sätze oder Formulierungen aus dem Wikipedia-Artikel Prutenische_Tafeln. Der Text steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.