Raum

Aus Astrodienst Astrowiki
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Der Astronom war früher oft auch Kartograf

Neben der Zeit ist der "Raum" die zweite wichtige Bezugsgröße in der Astrologie. Denn um ein Horoskop zu erstellen, benötigt man neben der genauen Zeit auch den Ort eines Geschehens.

Ähnlich wie das Empfinden der Zeit (Vergänglichkeit), ist das Erleben des Raumes eine Grunderfahrung des Menschen. Erfahren wird der Raum entlang der drei Dimensionen Länge, Breite und Höhe - was sich u.a. in der Tierkreisposition (Länge), sowie den Horoskopkoordinaten Breite und Deklination niederschlug.

Relativitätstheorie

Seit Jahrtausenden beschäftigen sich Philosophen und Naturwissenschaftler mit der Frage, ob der Raum endlich oder unendlich ist. Durch die Arbeiten von Nikolaus Kopernikus (1473-1543) und Giordano Bruno (1548 - 1600) kam erstmals die Vorstellung von einem unendlichen astronomischen Raum auf, die allerdings von der modernen Physik wieder in Frage gestellt wird. Seit Einsteins Relativitätstheorie denkt man sich in der Physik den Raum als von Gravitationsfeldern gekrümmt. Darüber hinaus werden Zeit und Ort nicht mehr als separate Begriffe verstanden.[1] Dass sie getrennt sind, ist zwar noch bei Alltagsgeschwindigkeiten richtig, bei hohen Geschwindigkeiten, insbesondere bei einer Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit, jedoch nicht mehr. Die "Raumzeit" oder das "Raum-Zeit-Kontinuum" bezeichnet in der Relativitätstheorie die Vereinigung der Dimensionen in einer einheitlichen vierdimensionalen Struktur mit speziellen Eigenschaften (z.B. in puncto „Kausalität“).[2]

Astrologische Anwendungen

Häuser

In der Astrologie ist nach wie vor die subjektive Erfahrung/ Befindlichkeit bzw. die persönliche Erlebniswelt maßgeblich. Es war in der Astrologiegeschichte eine der schwierigsten Herausforderungen, die scheinbare Unendlichkeit des Raumes so wiederzugeben, dass sie in einem Horoskop dargestellt werden kann. Dazu verhalf die Entwicklung der Häusersysteme. Die Häuser spiegeln in einem Horoskop die räumliche Dimension wider. Im engeren Sinn beschreibt die Horizontachse (vom Aszendenten zum Deszendenten) die räumliche Ausrichtung des Horoskopeigners: hier begegnet er seiner Außenwelt. Hingegen stellt die Vertikalachse die zeitliche Perspektive dar: von seinen Wurzeln ("Heim und Familie") hin zum Lebensziel (Aufgabe/ Berufung), von der Vergangenheit zur Zukunft.

Geometer Gott[3]

Astrokartographie

Die Astrokartografie oder Relokation ist eine Methode, das Geburtshoroskop auf einen anderen als den Geburtsort zu beziehen (bei Reisen, Umzügen).

Siehe auch

Weblinks

Anmerkungen und Verweise

  1. Im menschlichen Traumerleben werden die Eigenschaften von Zeit und Raum ebenfalls gern vertauscht: d.h. die verschiedenen Zeitphasen (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) erscheinen als ein Nebeneinander, der Raum in einem Nacheinander
  2. In diesem Grenzbereich der Naturwissenschaft könnte das Sinnmoment deutlicher zutage zu treten, vgl. Synchronizität
  3. Manuskript aus dem 13. Jahrhundert (etwa 1220-1230)