Richard Svehla

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Cover des Buches "Introduction to the Uranian System of Astrology" von Svehla 1939

Der US-amerikanische Astrologe Richard Svehla wurde am 30.3.1878 im Österreichisch-Ungarischen Böhmen[1] (heute Tschechien) geboren.
Er starb am 2.11.1942 in Cleveland/ Ohio (USA).

Leben

1906 immigrierte Svehla in die USA (Cleveland) und erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Er hatte dort mit seiner Frau Josephine, geb. Stangl, vier Kinder.[2]

Astrologie

Svehla war der Pionier der Hamburger Schule in den USA der 1930er Jahre. Er betrieb den astrologisch-esoterischen Buchladen "Phoenix Bookshop" und spielte nach seiner Abkehr von "traditioneller" Astrologie ab 1931 die wesentliche Rolle bei der Einführung der Methoden Alfred Wittes in die Anglo-Amerikanische Astrologie. Er prägte den Begriff "Uranian System of Astrology" (abgeküzt U S A), der sich zu einer Art Markenzeichen entwickelte[3] Maßgebend hierfür waren die englischen Übersetzungen für die damaligen deutschen Begriffe wie "Witte System", System "Hamburger Schule" und die Korrespondenz mit Ludwig Rudolph, der Witte als wahrhaften "Uranus-Menschen" bzw. "Uranischen Mann" bezeichnete.

Svehla legte besonderen Nachdruck auf einen Umstand[4], der heute noch von vielen Kritikern und selbst einigen Anhängern der Hamburger Schule übersehen wird: Die Transneptuner sind keinesfalls als "vitaler" Bestandteil der Witte-Astrologie zu betrachten. Sie wurden von ihm und seinen Nachfolgern vielmehr ausdrücklich als Teil eines Forschungsprojekts deklariert. Die Astrologie der "Hamburger Schule" lässt sich daher durchaus auch ohne Transneptuner betreiben.[5][6]

Svehlas Abkehr von traditioneller Astrologie ergab sich aus seinem Studium deutscher Texte der Hamburger, aus Diskussionen mit seinem Freund Fred Anderson und seinem engen Kontakt zu Ludwig Rudolph in Hamburg ab ca. 1931.[7]. Im Dezember 1933 bat Svehla in einem Brief an Ludwig Rudolph erfolgreich um Erlaubnis, das neue System in den USA etablieren und auch mit Übersetzungen verbreiten zu dürfen. Als Mitglied der "Ohio Astrological Association" und Leiter des Forschungs-Kommittees, sowie aufgrund seiner exzellenten Beziehung zu Dr. Gordon, dem Präsidenten der nationalen Astrological Association, war er dafür prädestiniert. Mit Veröffentlichungen im Magazin "Personal Astrology" weckte er auch bei William Davidson Interesse und konnte 1936 auf der All-American "Astrological Convention" in Chicago zum erstenmal Wittes Astrologie in zwei Vorträgen vor mehr als fünfhundert Teilnehmern präsentieren [8]

Original-Version der "Rules" von 1939[9]

1936 erhielt Svehla von Rudolph und Witte den offiziellen Auftrag zur Übersetzung der dritten Ausgabe des Regelwerks ins Englische. Allerdings wurde gleichzeitig damals das Werk in Deutschland[10] verboten und die Bücher einige Wochen später beschlagnahmt.

Bereits 1939 konnte Svehla mit dem ersten Rules Book ("Regelwerk") Rudolph berichten, das Uranian System habe in den USA Fuß gefasst ("Wurzeln geschlagen") und spiele schon eine bedeutende Rolle in der Astrologie des Landes.

Publikationen

  • Great Events in the Light of Uranian Astrology by Richard Svehla, Cleveland Ohio, USA, 1938
  • Correspondence Course Uranian Astrology (Hamburg School by A. Witte) Section I, II & II, by Richard Svehla, Cleveland Ohio, USA, 1939
  • Rules for Planetary Pictures by Alfred Witte & Ludwig Rudolph, Translated by Richard Svehla, Cleveland Ohio, USA, 1939
  • Introduction to the Uranian System of Astrology by Richard Svehla, A.B.C. Publication, Cleveland Ohio, USA, Juni 1939 - siehe Cover-Bild links
  • Offizieller Neudruck der Rules for planetary pictures 2014 durch Michael Feist mit dessen Vorwort (S. 5-13), Witte-Verlag Hamburg, 2014. ISBN-10: 3920807405 ISBN-13: 978-3920807409; siehe Deutsche Nationalbibliothek

Quellen und Anmerkungen

  1. Leider gibt es keine genauen Daten (Ortskoordinaten, Geburtszeit), und auch kein Foto von Svehla
  2. Die Angaben über Richard Svehla basieren hauptsächlich auf dem Vorwort von Michael Feist (S.5-13) zum offiziellen Reprint des Buches "Rules for Planetary Pictures [1939]", Witte-Verlag Hamburg, 2014. ISBN-10: 3920807405 ISBN-13: 978-3920807409. Laut Vorwort von Feist stammen die persönlichen Informationen teilweise aus Akten des US Census Bureau von 1910, 1930 und 1940, vrgl. Reprint "Rules", Seite 8
  3. Titel der ersten autorisierten englischen Übersetzung des "Regelwerks" in den USA, Juni 1939
  4. "Rules for Planetary Pictures", S. 11f. = "US-Rules Book 1939, S. 15
  5. Vergleiche Bernd Singer: Romy Schneider - Die astrologische Biografie - Theorie, Technik und Analyse der Symmetrischen Astrologie, Michael Feist (Witte-Verlag), ISBN 3-00-002833
  6. Dass die Anwendung der Transneptuner für die Hamburger Schule Methode nicht zwingend erforderlich ist, zeigt sich z.B. auch in dem Artikel „Die gegenseitige Schicksalsgebundenheit im Horoskop“, Neue Sternblätter, März 1933, S. 218f, wo Ludwig Rudolph beispielhaft auf die Transneptuner verzichtete
  7. Als Rudolph mit Witte das erste Studienbuch der Hamburger Schule, den "Leitfaden der Astrologie - System Hamburger Schule" im "Witte-Verlag Ludwig Rudolph" vorbereitete
  8. Vorträge 1936: 1. The New German Astrology (Hamburg School) - Geschichte der Hamburger Schule, Arbeit Alfred Wittes und Einführung in dessen System, und 2. The New Uranian Astrology (Halbsummen-Methode anhand des Komikers Will Rogers)
  9. Neuauflage 2014 der "Rules" von 1939 mit Vorwort von Feist
  10. Am 2.10.1936 wurde es durch die Reichsschrifttumskammer/ Abteilung "Astrologische und verwandte Literatur" verboten