Rudolf H. Smit

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Rudolf Smit
Geburtshoroskop von Smit

Der niederländische Astrologe und Astrologieforscher Rudolf H. Smit wurde am 5.1.1942 um 21:53:30 Uhr in Amsterdam geboren.[1].

Biographie

Bereits als Junge war Smit von der Astronomie fasziniert und wurde begeisterter Amateurastronom. Später wurde er Layouter und Setzer einer Fotozeitschrift, wo sein Vorgesetzter eines Tages (1968) eine Bemerkung über einen Besucher fallen ließ: "Eine typische Waage, kann sich nicht entscheiden". Auf Smits Kritik erwiderte der Chef, bevor er urteile, solle er die Materie erstmal studieren - was er auch tat. Er begann mit Sternzeichenbüchlein von André Barbault, und stellte fest, dass die Beschreibungen in jenen Büchern, die sein Sonnen- Mond- und Aszendentenzeichen betrafen, am besten zu ihm passten. Dennoch blieb er skeptisch und beschäftigte sich zunächst nicht weiter mit der Sache. Eine kurze Horoskopdeutung, die er einige Jahre später durch Eltern eines Freundes erhielt, war zwar treffend, doch ließ sie ihn immer noch skeptisch zurück, und er beauftragte einen professionellen Astrologen, dem er nie zuvor begegnet war, schriftlich mit einer Analyse. Dass auch diese äußerst zutreffend war, ließ aus ihm einen glühenden Verfechter der Astrologie werden. Er lernte nun systematisch das Fach und wurde beratender Astrologe.

Bis 2000 war er Herausgeber und Übersetzer für ein großes niederländisches Technologieunternehmen.

Astrologie

Von 1972 bis 1984 war er praktizierender (Teilzeit-)Astrologe, veröffentlichte in dieser Zeit viele Artikel und ein Astrologiebuch. 1977 war er Initiator der ersten niederländischen astrologischen Vereinigung, der NGPA, die auch einen Ehrenkodex in ihren Statuten hatte, da Smit erlebt hatte, wie ein unseriöser Astrologe seine Klienten verängstigte. Smit wurde deren Erster Vorsitzender. Mit seinen Computerkenntnissen arbeitete er bis 1985 für die Firma Matrix Software von Michael Erlewine.

Skeptisch wurde Smit, als er im Jahr 1978 für eine astrologische Beratung große Zustimmung der Klientin erhielt, obwohl sich bald herausstellte, dass er dafür das falsche Horoskop zur Grundlage genommen hatte. Bei weiterer Nachforschung unter Kollegen mekte er, dass das gesamte astrologische Wissen erlernt und übernommen, niemals jedoch aus eigenen Forschungen gewonnen, und somit kein empirischer Beweis für ein tatsächliches Funktionieren der Astrologie vorhanden war.

Smit 1995 mit Dean

Nachdem seine Skepsis an den astrologischen Deutungen erwacht war, begann er Ende der 1970er Jahre eine große Menge Daten zu sammeln, um anhand von ihnen statistische Untersuchungen anzustellen. 1984 kam die Krise: er schloss seine Praxis und fiel in eine lange Depression; ohne Astrologie hatte das Leben für ihn seine Bedeutung verloren. Im Februar 1984 begegnete ihm während eines mehrjährigen Australienaufenthalts erstmals Geoffrey Dean, der bei Beratungen die gleichen Erfahrungen gemacht hatte: auch mit einem vollkommen falschen Horoskop konnte er zur vollen Zufriedenheit seiner Klienten beraten.[2] Smit erhielt ein astrologiekritisches Werk von Dean und konnte so nachvollziehen, dass viele Erfolge, die er in astrologischen Beratungen erzielte, auf Cold Readings und dem Barnum-Effekt beruhten.

Er begann nun die Effekte zu untersuchen, warum Astrologie trotz der offenkundigen Möglichkeit der erfolgreichen Beratung anhand falscher Horsokope so viele begeisterte Anhänger fand, und warum astrologische Beratungen oft größere Erfolge als etwa Psychotherapien brachten. Er wurde Sekretär von Hans Jürgen Eysencks Committee for Objective Research into Astrology, Gründer und herausgeber von Astrologie in Onderzoek sowie von 1992 bis 1999 Herausgeber und Layouter von Correlation, der Zeitschrift für astrologische Forschung, in der auch Dean viele seiner Beiträge veröffentlichte.

1988 erhielt er eine Auszeichnung der australischen Zeitschrift Astrological Monthly Review für seine Leistungen.

Trotzdem Smits Skepsis gegenüber der Astrologie nicht ausgeräumt werden konnte, steht er ihr bis heute offen gegenüber, und gibt immer noch astrologische Beratungen, allerdings ohne dafür Geld zu nehmen. Er eröffnete im Jahr 2000 das Internet-Portal "Astrology and Science", in dem sowohl für Anhänger als auch Kritiker der Astrologie wissenschaftlich fundierte Aufsätze gesammelt und zur Verfügung gestellt werden. Sein Fazit: Astrologie ist zwar eine große Illusion, jedoch dabei sehr hilfreich und nützlich[3]

Weblinks

Publikationen

  • De planeten spreken: De werkelijkheid achter de astrologie. 312 Seiten. Fidessa, Bussum 1976 ISBN 978-9062365074
(Übersetzung, mit Roland Hepp)
  • Wolfgang Reinicke: Handboek voor de beginnende astroloog. 440 Seiten. Helmond, 1979, 1984 ISBN 978-9025267568

Deutsch

  • Astrologie – meine Leidenschaft, mein Leben, mein Unglück. In: Reinhardt Stiehle, Ulrike Voltmer (Hrg.): Astrologie und Wissenschaft. 328 Seiten. Chiron Verlag, Tübingen 2011 ISBN 978-3899971934

Quellen und Anmerkungen

  1. AstroDatabank: Angaben aus Astrologenkreisen, es dürfte sich um eine rektifizierte Zeit handeln. Rodden Rating A
  2. Dieselbe Erfahrung machte der deutsche Astrologe Peter Niehenke, geschildert in seinem Buch Kritische Astrologie (1987)
  3. Smit: Astrology my passion, My life, my personal disaster.