Saturn

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Saturn
Saturnmond Rhea, Falschfarbaufnahme Cassinis[1]

Symbol: A26_087.gif

Erste bekannte veröffentlichte Darstellung vom Planeten Saturn[2]

Astronomie

Parameter Daten
Perihel 9,021 AE
Aphel 10,054 AE
Exzentrizität 0,05415
Bahnneigung 2,484°
Umlaufdauer 29,457 Jahre
Oppositionsintervall 378,09 Tage
Kleinster Erdabstand 7,991 AE
Größter Erdabstand 11,086 AE
Durchmesser 108728-120536 km
Albedo 0,47
Helligkeit − 0,2 mag
Temperatur 134 K (−139°C)
Anzahl der Monde Bis 2023 wurden 145 Monde des Saturns entdeckt
Plus Ringsystem[3]

Saturn ist der am weitesten von der Sonne entfernte Planet, der noch gut mit bloßem Auge gesehen werden kann. Sein Licht leuchtet allerdings wesentlich matter als das des Jupiter. Sein Äquatordurchmesser beträgt 120 536 Kilometer, womit er etwa neunmal so groß ist wie die Erde. Ein Gasplanet, der es an Umfang zwar nicht ganz mit dem Riesenplaneten Jupiter aufnehmen kann (er ist fast so groß), mit 95 Erdmassen aber nur 30 % von dessen Masse besitzt. Von allen Planeten des Sonnensystems weist er die geringste mittlere Dichte auf (nur etwa 0,69 g/cm³, d.h. er ist zwar der zweitgrößte, aber der relativ leichteste).[4] In seinen oberen Schichten besteht er zu 96,3 % aus Wasserstoff, zu 3,25 % aus Helium, zu 0,45 % aus Methan, sowie aus 0,026 % Ammoniak. Der mittlere Abstand des Saturn von der Sonne beträgt 1 427 Millionen Kilometer. Für einen Umlauf um unser Zentralgestirn benötigt er fast 29 1/2 Jahre. Seine Tagesbewegung beträgt maximal 7,1 Bogenminuten, im Durchschnitt sind es 2 Bogenminuten.

Auffallend an ihm sind seine Ringe. Es gibt von ihnen mehr als hunderttausend, in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Farbtönen, die durch scharf umrissene Lücken voneinander abgegrenzt sind. Sie bestehen zu großen Teilen aus Wassereis und Gesteinsbrocken, und machen die Betrachtung dieses Planeten durch das Teleskop zu einem beeindruckenden Erlebnis.

Bis zum Jahresende 2009 wurden bei ihm 62 Monde entdeckt, der größte davon ist "Titan" mit 5150 Kilometern Durchmesser.

Mythologie

Im Alten Ägypten symbolisierte der Planet als Hor-ka-pet (Himmelsstier) die Gottheit Horus. Bei den Sumerern wurde er als Lubat-saguš („Stern der Sonne“) bezeichnet, während die Babylonier ihn wegen seiner Langsamkeit Kajamanu („der Beständige“) nannten. In der hinduistischen Astrologie heißt er "Shani". In der chinesischen und japanischen Kultur steht er für die Erde (Fünf-Elemente-Lehre).

Die Römer sahen in ihm den Planeten des Gottes Saturnus, während er im antiken Griechenland als Planet des Gottes Kronos galt. Dieser war vor den Zeiten von Zeus der oberste Gott. Er entstammte dem Geschlecht der Titanen. Auf Initiative seiner Mutter Gaia hatte er seinen Vater Uranos entmannt und kastriert, denn der hatte all seine Kinder, die ihm nicht gefielen, wieder in den Bauch der Mutter zurückgestopft.

Damit ihn selbst seine Kinder dereinst nicht auch stürzen könnten, verschlang er sie unmittelbar nach der Geburt. Lediglich Zeus-Jupiter, sein Jüngster, entkam diesem Schicksal durch eine List von Kronos' Frau Rhea. Tatsächlich schwang sich Zeus später zum Rächer seiner Geschwister auf. Er entmachtete und entmannte seinen Vater Kronos. Der Gestürzte wurde in die Unterwelt verbannt, doch bald hatte Zeus ein Einsehen mit ihm. Er begnadigte ihn und schickte ihn auf die Insel der Seligen im westlichen Ozean. Dort prägte Kronos als weiser alter Herrscher das Goldene Zeitalter. Von den Kämpfen der Olympischen Götter hielt er sich fern; in seiner Welt ging es langsam und gemächlich zu, wie beim Zyklus des Planeten Saturn am Himmel.

Den beschaulichen, friedlichen Eigenschaften des Kronos entspricht Saturnus, ursprünglich der Gott des Ackerbaus im alten Italien. Er war zudem ein weiser Lehrer, denn er brachte den Menschen die Landwirtschaft und die Errungenschaften der Zivilisation. In Erinnerung an ihn feierten die Römer alljährlich am 17. Dezember die ausgelassenen Saturnalien, Feste, bei denen man einander beschenkte und wie beim heutigen Fasching die Konventionen auf den Kopf gestellt wurden.[5]

Liz Greene[6]: Das Goldene Zeitalter ist ein uralter und unzerstörbarer Menschheitstraum. Nicht nur die Bibel, sondern auch die Mythen der Sumerer, Babylonier, Griechen und Römer beschreiben es, jede mit ihrer eigenen Geschichte über einen Sündenfall, bei dem das göttliche Gesetz von fehlbaren Menschen übertreten wurde. Und auch heute beschwören wir den Traum vom Goldenen Zeitalter herauf, wenn wir uns der Vergangenheit zuwenden und die leuchtende Vision einer Zeit des Rechts und der Ordnung erblicken, in der die Menschen in Harmonie mit den Zyklen der Natur lebten und noch nicht in Gewalt und Korruption verfallen waren.

In Hesiods Kosmogonie stand dieses Goldene Zeitalter unter der gütigen Herrschaft der strengen, aber gerechten griechischen Gottheit Kronos, den die Römer Saturn nannten. Er war ein Gott der Erde, nicht des Himmels, und er regelte die geordneten Zyklen der Jahreszeiten, den unwiderruflichen Lauf der Zeit und die Gesetze, nach denen Männer und Frauen im Einklang mit der Natur und ihrer eigenen Sterblichkeit leben konnten.

Als Schutzherr des Ackerbaus und Herr der Ernte symbolisierte er die Fruchtbarkeit der bestellten Erde und gewährte die Belohnung für ehrliche Arbeit. Er war ein arbeitender Gott und ein weiser König, der Männer und Frauen den Weinbau und das Olivenpressen lehrte. Für diejenigen, die seine Gesetze der Disziplin, der Zeit und der Sterblichkeit befolgten, war er ein großzügiger Herrscher, der Frieden und Überfluss bot. Für diejenigen, die versuchten, den Gesetzen des Lebens ihren eigenen Willen aufzuzwingen, war er ein unbarmherziger und unnachgiebiger Richter.

Die Römer verehrten sein freundliches Gesicht am Ende des Jahres mit dem zweiwöchigen Karneval der Saturnalien, den selbst Rio in Brasilien nicht übertreffen konnte. Es wird vermutet, dass der Name Saturn vom lateinischen sator stammt, was säen bedeutet; und auf der tiefsten Ebene symbolisierte dieser Gott das Diktum, dass wir ernten werden, was wir säen.

Deutung

Stichworttabelle nach Klöckler[7]

stark und
harmonisch
stark und
disharmonisch
schwach und evtl.
disharmonisch
Naturprinzip: Kristallisation, Verfestigung, Schwerkraft
Kristallisation Verhärtung mangelnde Festigkeit
biologisch: Kalkstoffwechsel
guter Kalkstoffwechsel Verkalkung Kalkmangel
organisch: Knochensystem, Haut, Milz
psychologisch: Konzentration, Festigungstendenz
Festigkeit Starre Haltlosigkeit
Beharrlichkeit Eigensinn beeinfluss- und ablenkbar
Ernst Melancholie
(Schwermut, Trübsinn)
Leichtsinn
Sparsamkeit Geiz Mangel an Einteilung
Vorsicht Misstrauen, Furcht Unvorsichtigkeit
Vertiefung abgesondert, einsam oberflächlich
Reserviertheit Verschlossenheit Risikofreude
Temperament: schizoid-melancholisch

Saturn als letzter sichtbarer Planet unseres Sonnensystems gilt von altersher als "Hüter der Schwelle". Er ist Symbol für Begrenzungen und steht als "Herr der Zeit" für das definitive Ende der Dinge ebenso wie für das Unendliche, denn er unterliegt der Zeit nicht mehr. Wie Jupiter ist Saturn einer der gesellschaftlichen Planeten. Er weist den einzelnen Menschen auf die Einschränkungen hin, die ihm allein dadurch gesetzt sind, dass er ein soziales Wesen und nicht allein auf der Welt ist. Daher steht Saturn für die gesellschaftlichen Regeln, für das Richtige (auch das entsprechend Korrigierte), "das, was sich gehört".

Saturn will die Dinge (wieder) in Ordnung bringen, aus der Bahn Geratenes zurechtrücken, den einzuschlagenden Weg weisen. Er korrigiert falsche Entwicklungen (kann gar deren Endpunkt bedeuten), er diszipliniert, formiert, reduziert (u.U. auf das lebensnotwendige Minimum). Zu üppiges/ unmäßiges Wachstum ("Verschwendung", "Wuchern") wird durch ihn auf das rechte Maß beschnitten.[8]

Das von Saturn verkörperte Prinzip lautet Konzentration, wobei es ihm um das Wesentliche, die Essenz der Dinge geht. Hierin stellt er einen Gegensatz zu dem von Jupiter verkörperten Prinzip der Expansion dar. Als Struktur gebendes Prinzip verleiht Saturn Halt und Festigkeit. Er steht für das Materielle, im Unterschied zu den transsaturnischen Planeten Uranus, Neptun und dem Zwergplaneten Pluto, welche eher Geistiges darstellen.

Für einen Durchlauf durch ein Tierkreiszeichen benötigt er durchschnittlich zweieinhalb Jahre, sodass er sich bei allen Menschen, die in diesem Zeitraum geboren wurden, in demselben Zeichen befindet. Mit seiner Haus- und Zeichenstellung, aber auch über die Aspekte symbolisiert Saturn einen Bereich, der dem betreffenden Menschen in der Regel schwer fällt, in dem er gehemmt ist, sich eingeschränkt fühlt oder vor dem er Angst hat. Die Person ist hier angehalten, sich durch stete, kontinuierliche Arbeit fortzuentwickeln. Gerade weil sie immer wieder auf Schwierigkeiten stößt, kann sie es in dem angesprochenen Bereich aber auch zu einer Meisterschaft und zu höchster Reife und Weisheit bringen. Dies wird ihr nach der ersten Saturn-Wiederkehr deutlich leichter fallen, also etwa um das dreißigste Lebensjahr herum, nachdem der transitierende Saturn zum ersten Mal an seine Geburtsstelle zurückgekehrt ist (sog. "Saturn-Revolution") - ein Transit, der als entscheidender Reifungsschritt im Leben eines Menschen gilt.

Saturn-Transite zeigen eine Verlangsamung an, eine Konzentration auf das Wesentliche. Sie zwingen zu Verantwortung und Bewusstheit. Meist stehen sie für Zeiten harter Arbeit, aber auch für die Früchte, welche eine solche hervorbringt.

Dürers Melencolia I[9]

Klassische Astrologie

In der Traditionellen Astrologie wurde Saturn meist als negatives Symbol für Armut, Unglück, Sorgen, Krankheiten und harte Arbeit gesehen. Er wurde im christlichen Mittelalter oft auch mit Tod und Teufel gleichgesetzt, deshalb häufig skelettiert, und mit einer Sichel oder Sense - als Sensenmann, "Schnitter" - dargestellt. Er verkörperte aber ebenso Ordnung und das rechte Maß. Relativ alt ist auch seine Gleichsetzung mit der Gemütskrankheit Melancholie,[10][11] Diese düstere Sichtweise, und auch das Melancholie-Konzept, wurde noch bis ins Zwanzigste Jahrhundert hinein vertreten.[12]

Jakob Böhme

Saturnus, der kalte, scharfe und strenge, herbe Regent, nimmt seinen Anfang und Herkommen nicht von der Sonnen, denn er hat in seiner Gewalt die Kammer des Todes, und ist ein Vertrockner aller Kräfte, davon die Leiblichkeit entstehet.
2. Gleichwie die Sonne ist des Lebens Herze und ein Ursprung aller Geister in dem Leibe dieser Welt, also ist Saturnus ein Anfänger aller Leiblichkeit und Begreiflichkeit, und stehet in dieser zwei Planeten Gewalt der ganze Leib dieser Welt und mag keine Kreatur oder Bildung, sowohl auch keine Beweglichkeit außer dieser beider Gewalt in dem natürlichen Leibe dieser Welt werden.
3. Sein Ursprung aber ist die ernstliche, herbe und strenge Ängstlichkeit des ganzen Leibes dieser Welt...[13]

Retrograder Saturn

Saturn ist etwa alle 12 1/2 Monate für ca. 4 1/2 Monate rückläufig - d.h. zu 36% der Zeit.

Deutungsstichworte nach Gertrud Hürlimann[14] (Möglichkeiten):

Der sein Kind verschlingende Saturn[15]
  • Die Mauern Saturns sind statt nach außen gegen innen gerichtet
  • Das Gerüst des bewussten Seins ist nicht sehr fest
  • Verzögerung des Prozesses, den die Hausangelegenheiten symbolisieren
  • Minderwertigkeitsgefühle aufgrund der Autoritätsfigur des frühen Elternhauses
  • Der Vater trat nicht klar in Erscheinung, fehlte infolge Todes, Trennung oder war stets auf Reisen, hatte zu viele Repräsentationspflichten zu erfüllen (Elisabeth II.), war aus irgendwelchen Gründen passiv oder schweigsam, oder umgekehrt zu streng und herrschsüchtig
  • Hat in jungen Jahren Platzangst wegen zu vieler äußerer Pflichten (Elisabeth II.). Unsicherheitsgefühle, die in Überwertigkeitskomplexen kompensiert werden
  • Selbstwertverunsicherung
  • Ist verstockt und egozentrisch
  • Baut ein Verteidigungssystem gegen die Außenwelt auf
  • Ist im Kontakt mit der Außenwelt hilflos, schüchtern, introvertiert, verlegen, unsicher
  • Nimmt als Kompensation eine arrogante Haltung ein, um den schwachen Stand zu verdecken, legt ein abruptes und explosives Verhalten an den Tag, die Bremse nach außen fehlt
  • Beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Stärkung der Indi|leftvidualität
  • Die Vergangenheit bedroht die Gegenwart
  • Die Gefühle sind ungeschützt, sie sind im Bewusstsein nicht verankert und verursachen viele Schwierigkeiten

Todsünde[16]

Nach Hajo Banzhaf[17] liegt die große Gefahr des Saturn-Prinzips, wenn es im Unmaß gelebt wird, in Geiz und Habsucht.

Wassermänner (Mermen) und Steinbock[18]

Psychologische Astrologie

Die Psychologische Astrologie gelangte heute[19] allerdings zu einer ganz anderen Betrachtungsweise: Wenngleich es Saturn den Menschen nicht gerade leicht macht, so verleiht er doch denen, die sich seinem "Gesetz" unterwerfen, ein großes Potential. Die beste Strategie im Umgang mit ihm ist daher Geduld und die Bereitschaft, hart an sich zu arbeiten. Denn dadurch können wirkliche Selbsterkenntnis und innere Freiheit erreicht werden. Ein Sinnspruch zu Saturn lautet daher: "Erst die Erfüllung von Notwendigkeiten macht frei." Die Schmerzen, die solche Prozesse mit sich bringen, können im positiven Sinne verstanden werden als "Motor", der den Menschen auf seinem Entwicklungsweg stetig vorantreibt. Donna Cunningham stellt in ihrem Buch Astrologie und Energiearbeit (1993) Saturns Polaritäten (positiv - negativ) so dar:

Qualitätsstreben - Perfektionssucht
Hohe Maßstäbe - Unrealistische Erwartungen
Ordnung - Unbeweglichkeit
Struktur - Rigidität
Pflichtgefühl - Schuldgefühle
Stabilität - Schwerfälligkeit
Organisation - Zwanghaftigkeit

Astromedizin

Dem Saturn wird das Knochengerüst zugeordnet, welches dem Körper Halt und Stütze gibt, die Wirbelsäule; aber auch die Zähne[20] Speziell das Knie, weiters die Milz, die Haut (in ihrer Abgrenzungsfunktion[21]), die Haare, Finger- und Fußnägel.

An Krankheitsprozessen hängt er zusammen mit allen Mangel- und chronischen Erkrankungen, mit Sklerosen (Verhärtungen) und Steinbildungen, Thrombosen, Schrumpfungen (Altersleiden), Behinderungen (sichtbaren körperliche Asymmetrien wie "Hinken"), sowie mit dem Mineralienhaushalt. Eine typische Saturn-("Gemüts-")Krankheit ist auch die Depression[22]

Saturn-Pflanzen sind der Ackerschachtelhalm (das "Zinnkraut"), der Bambus, sowie Beinwell und andere wurzelbetonte Heilpflanzen. Saturnal sind auch die Pflanzen Distel, Efeu, Stechpalme und die Farne, überhaupt Friedhofspflanzen wie der Wacholder, die Eibe oder Zypresse. Nicht zu vergessen die Nadelbäume (immergrüne "Weihnachts-"Pflanzen), speziell die Kiefer.[23]

Das dem Saturn klassisch zugeordnete Metall ist das Blei. Im mineralischen Bereich "regiert" er außerdem den Kalk, die Kieselsäure, bzw. generell Kristalle und Mineralien, d.h. auch Diamanten.[24]

Vokal (Selbstlaut) des Saturn ist das U.[25]

Saturn regiert Wassermann und Steinbock[26]

Mundanastrologie

Saturn bedeutet politisch-sozial die bestehenden Maßstäbe und Richtlinien, den allgemeinen Rahmen, d.h. die Verfassung, die Gesetze, Recht und Ordnung.[27] Er steht für das Konservative (Bewahrende), Tradierte (Überlieferte); für das Gemeinwohl; für den Adel und die Polizei (als Hüter bzw. Wächter einer Einhaltung der Normen). Ihm unterstehen der Bergbau und das Rentenwesen (Alte, Arme).

Wirtschaftlich bedeutet er (wenn stark oder schlecht gestellt) Verfall, Stagnation und Hunger, Elend, Not.

Astrometeorologisch bzw. witterungstechnisch symbolisiert er den Frost, Eis und Kälte.

Die ihm zugeordneten Farben sind: Aschgrau, Bleigrau, Graugrün, Pechschwarz, Dunkelbraun, Grau, Grün, Indigoblau, Meerblau, Seeblau, Schwarz, Tiefblau.
Farbqualität, Farbton: Blass, Leblos oder Flach.[28]

Als Orte/ Gegenden unterstehen ihm die Gefängnis- oder Klosterzelle, scmucklose, karge ("spartanische") Räume, alte Häuser und Ruinen, Gebirge und (kalte) Wüsten.[29]

Würden

Saturn ist Herrscher des Zeichens Steinbock und im Krebs im Exil. Er gilt als in der Waage erhöht und im Widder im Fall. Vor der Entdeckung des Uranus war er auch Herrscher des Wassermanns und entsprechend im Zeichen Löwe im Exil. Da das Zeichen Wassermann tatsächlich Eigenschaften aufweist, die durch einen alleinigen Herrscher Uranus nicht abgedeckt werden, gilt Saturn dort immer noch als Nebenherrscher.

Sein Wochentag ist der Samstag.

Seine Tiere sind der Steinbock, die Schildkröte, der Rabe und die Reptilien.

Die ihm numerologisch zugeordnete Zahl ist die 4.

Siehe auch

Saturn als Herr von Steinbock und Wassermann, 1539[30]

Weblinks

Zusammenfassung nach dem Ende der Mission

Literatur

  • Liz Greene: Saturn München 1981 (siehe dort besonders S.11)
  • Raymond Klibansky, Erwin Panofsky, Fritz Saxl: Saturn und Melancholie. Studien zur Geschichte der Naturphilosophie und Medizin, der Religion und der Kunst. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-518-57981-9
  • Robert Burton: The Anatomy of Melancholy (1621) Illustrierte Online-Rezension von Noga Arikha (2013)

Quellen und Anmerkungen

  1. Saturnmond Rhea fotografiert von der Raumsonde "Cassini" im März 2010. Wegen seiner geringen Dichte gehen Astronomen davon aus, dass Rhea zu zwei Dritteln aus Wassereis besteht, das einen Gesteinskern umschließt. "Cassini" hat sogar entdeckt, dass der Mond eine dünne Atmosphäre aus Sauerstoff und Kohlendioxid hat. Foto: Reuters/ JPL/ SSI
  2. Auf Seite 11 im vierten Kapitel des ersten Buches der „Ars magna lucis et umbrae“ des Jesuiten Athanasius Kircher (* 1602; † 1680) in der in Amsterdam veröffentlichten ersten Ausgabe aus dem Jahr 1646
  3. Der mit Abstand größte Saturnmond ist Titan mit 5150 Kilometern Durchmesser
  4. Seine Dichte ist geringer als die der Sonne, sogar als die von Wasser. D.h. in einem Wasserbecken würde er schwimmen!
  5. Bei den Saturnalien mussten die Herren im eigenen Haus ihre Sklaven bewirten
  6. Text von Liz Greene, aus "Mythic Astrology", im Astrodienst-Adventskalender 2023
  7. Herbert Freiherr von Klöckler: Kursus der Astrologie, Band II: Grundlagen für die astrologische Deutung. Astra-Verlag Berlin 1952 S. 43 f.
  8. Richard Vetter: Saturn - Pluto: "wenn es hart auf hart kommt ..." Meridian 1/ 1994, S. 10-18
  9. Nach Erwin Panowsky ist das Bild ein Ausdruck für die Melencolia Artificialis, eine Künstlermelancholie, die nicht depressiv, sondern genial ist, jedoch vom Planeten Saturn beeinflusst ist und zur Schwermut neigt. Auf Dürers Darstellung rechts oben, vermutlich als "allopathisches" Gegenmittel gedacht, befindet sich das Jupiter-Zahlenquadrat
  10. Eine Gleichsetzung, die erstmalig explizit durch den arabischen Astrologen Alcabitius (10. Jahrhundert) erfolgte, über die Zuordnung der Schwarzen Galle zu Saturn im Rahmen von dessen Humorallehre. Die antiken vier Temperamente als Ausdruck der Säfterelationen im menschlichen Körper wurden festgehalten und weiter tradiert in die mittelalterliche Astrologie, siehe auch Element
  11. Klibansky/ Panofsky/ Saxl: Saturn und Melancholie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/ M. 1990, S. 207
  12. Etwa bei dem niederländischen Astrologen C.Aq. Libra in seinem einflussreichen Astrologie-Lehrbuch Astrology, its technics and ethics. Amersfoort 1917, S. 104,117,etc.
  13. Böhme, Jakob: Aurora oder Morgenröte im Aufgang. 26. Von dem Planeten Saturno. Vollständigen Text siehe zeno.org/
  14. In ihrem Lehrbuch, 11. erweiterte Auflage 2005 ISBN 978-3035015010 Zwölfte Auflage online (Astrodienst 2016)
  15. Künstler: Václav Hollar (1607-1677)
  16. "Todsünden" sind ein frühmittelalterliches Konzept, wodurch die problematische Seite jedes Planetenprinzips deutlich wird. Banzhaf: "Das Wort Sünde geht auf «absondern» zurück und meint die Absonderung von Gott. Ein sündiger Mensch lebt demnach in Gottesferne. Wenn wir das Göttliche als Mitte, Sinn und Tiefe verstehen, dann wird diese Verlorenheit zum Verlust der Mitte, des Lebensmittelpunktes. Im Unterschied zu den lässlichen Sünden bedeutet die Todsünde, so einseitig geworden zu sein, dass dafür der höchste Preis zu bezahlen ist: der Preis der Lebendigkeit"
  17. In: Die sieben Todsünden - astrologisch gesehen Astrologie Heute 88 (2000/ 2001)
  18. Buchillustration in Miscellanea Astronomica, Rom, 15. Jahrhundert, Bibliotheca Apostolica
  19. Wegbereiter war in der Renaissance schon Marsilio Ficino
  20. Mit ihrer mineralisierten Härte; in ihrer "Zubeiß"-Funktion unterstehen die Zähne jedoch Mars
  21. Als Sinnes- und Berührungsorgan untersteht die Haut hingegen der Venus
  22. Vergleiche die Auseinandersetzung von Marsilio Ficino damit
    Siehe auch (musikalisch) den Songtext von "I am a Rock", Simon and Garfunkel (1965):
    Saturn-Sturm 2011
    I have my books and my poetry to protect me,
    that none may penetrate.
    I have no need for friendship, friendship causes pain,
    Its laughter and its loving I disdain.
    I am a rock, I am an island.
  23. Siehe Pflanzen und ihre kosmischen Heilkräfte (Astrologie und Phytotherapie, von Olaf Rippe)
  24. Nach Seminarunterlagen von Thorwald Dethlefsen
  25. In der anthroposophischen Sprachgestaltung (Eurythmie) bedeutsam, siehe Anthrowiki, Urvokale
  26. Illustration von Sacroboscos De Sphaera Mundi
  27. Im Unterschied zu "Recht" im Sinne von Gerechtigkeit, welches von Jupiter symbolisiert wird
  28. Hannelore Goos, Handbuch der astrologischen Zuordnung, mehrere Bände, Books on Demand (2002) ISBN-10: 3831131163
  29. Nach Dethlefsen und Otto Rumburg, Horoskope und Politik, Bietigheim 1973, S. 35
  30. Druck von Sebald Beham