Schütze

Aus Astrodienst Astrowiki
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Tierkreiszeichen Schütze[1]

Symbol: A43_197.gif
Deutung des Ideogramms: Der Pfeil zielt über den persönlich beschränkten Horizont hinaus.[2]

Element: Feuer

Qualität: veränderlich

Polarität: Yang/ männlich

Herrscherplanet: Jupiter

Sonne im Schützen: etwa vom 22. November bis zum 21. Dezember

Jahreszeit: Dunkelheit, kahle Äste (Entlaubung), Ende des Lebenszyklus

Archetypus[3]: Philosoph, Gelehrter, Heiliger, Missionar

Kultur: Vorboten des neuen Lebens, die Knospen im Winter, Lichter des Advent; Luzia, die Lichtbringerin, Barbarazweige, Nikolaus

Namen gebendes Sternbild: Sagittarius

Mythologie

Liz Greene[4]: Schütze, das letzte der Feuerzeichen, fällt mit der zunehmenden Dunkelheit des frühen Winters zusammen. Wenn die Landschaft kahler wird und das Jahr sich dem Ende zuneigt, werden die äußeren Tätigkeiten eingeschränkt und die Welt der Fantasie wird lebendig.

Das Zeichen Schütze steht mit dem mythischen Zentauren in Zusammenhang, dessen Ursprünge bis nach Babylon zurückreichen und der in der Figur des Chiron im Pantheon der Planetengötter zu finden ist. Die Dualität des Zentauren spiegelt sich in der widersprüchlichen Natur des Zeichens wider, denn er besitzt sowohl die rohe Kraft und Stärke des Pferdes als auch die aufstrebende Vision des menschlichen Geistes.

Der englische Name für den Schützen, Sagittarius, stammt von dem lateinischen Wort für Pfeil, sagitta. Der Pfeil des Zentauren, der auf ein weit entferntes Ziel zufliegt, ist ein Bild für sein Streben nach mehr Verständnis, nicht nur für seine eigene mythische Wunde, sondern auch für ein Universum, in dem die Götter gerecht sind, obwohl Leiden und Tod immer noch Teil des Daseins aller Lebewesen sind.

Halb Tier und halb göttlich, verkörpert der Zentaur das Paradoxon des menschlichen Tieres, dessen mächtigen und potenziell zerstörerischen Instinkte von Hoffnungen, Idealen und einer Weltanschauung geleitet werden, die die Unantastbarkeit des Lebens anerkennt.

Im Mythos können Zentauren rüpelhaft und unkontrollierbar sein, besonders wenn sie betrunken sind. Doch der Pfeil des Schützen am Himmel zielt direkt auf das Herz des Skorpions und deutet damit an, dass die erleuchtete Vision des Zentauren jene dunkleren menschlichen Leidenschaften erhellen kann, die uns in blinde Zerstörungswut führen.

Schütze - November[5]

Deutung

Der Schütze ist das neunte Zeichen des Tierkreises. Hier geht es darum, das erworbene Wissen in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Der Blick des Schützen schweift in die Ferne - er orientiert sich am Zukünftigen und sucht den allem innewohnenden Sinn. Er erfasst die Welt ganzheitlich. Menschen, die von diesem Zeichen geprägt sind, sind beständig dabei, ihren Horizont zu erweitern, sei es, indem sie weite Reisen unternehmen, ferne Länder und fremde Kulturen kennen lernen, oder indem sie sich mit religiösen und philosophischen Themen beschäftigen. Sie wollen sich ein umfassendes Bild von der Welt machen, und eignen sich zu diesem Zweck ein breites Wissen an. Ihnen geht es dabei jedoch nicht darum, möglichst viele Fakten anzusammeln, vielmehr wollen sie alle Dinge in ein globales Weltbild stellen und den dahinter liegenden Sinn verstehen. Daher interessieren sie sich häufig für Glaube oder Spiritualität. Diese Bereiche leibhaftig zu erfahren ist für sie wichtiger als ein bloß intellektuelles Wissen. In ihrem typischen Optimismus vergessen sie allerdings bisweilen, dass das Leben auch düstere Seiten hat, und dass auf Höhen immer wieder Tiefen folgen. Ihre positive Weltsicht kann überwältigend und ansteckend sein. Andererseits folgt bei Schütze-Geborenen oft auf das Himmelhoch-Jauchzend ein Katzenjammer bzw. Zu-Tode-Betrübt-sein, ohne dass sie es sich erklären könnten.

Schütze-Persönlichkeiten brauchen Überzeugungen. Und sie verstehen es bestens, andere zu begeistern, mitzureißen. Das kann jedoch auch ins Negative umschlagen: wenn nämlich der Glaube zum Fanatismus wird und andere missioniert werden sollen, oder wenn eine gewisse Selbstgerechtigkeit überhand nimmt.

Das Tierkreiszeichen Schütze verleiht Achsen und Planeten, die sich in ihm befinden, Optimismus, Größe und Weite.

Mit seinem Oppositionszeichen Zwillinge hat der Schütze die Vielseitigkeit gemein. Doch während diese für den Zwilling eher Selbstzweck ist ("Neugier"), stellt sie für den Schützen ein Mittel zum Zweck dar: um nämlich zu einem umfassenden Verständnis von Gott und der Welt zu gelangen. Mit den anderen beiden Feuerzeichen, Widder und Löwe, teilt der Schütze die Fähigkeit, aktiv das Leben zu gestalten. Dabei startet der Widder immer wieder durch ("Impuls"), der Löwe stellt sich strahlend in den Mittelpunkt, und der Schütze trägt seine Ideen weiter (s. auch Qualität). Von den beiden Zeichen, die zu ihm im Quadrat stehen, kann der Schütze Hingabe ans Detail (Jungfrau) und Vertrauen in den Fluss der Dinge (Fische) lernen.

Schütze und Fische in einer arabischen Darstellung[6]

Motto des Auftretens: "Lachen ist die beste Medizin."[7]

Märchen: Nach Claus Riemann sind "Der Elbenkönig auf Selö" und "Der getreue Johannes" Schütze-Märchen. Klein/ Dahlke nennen den "Eisenhans".[8]

Farben: Blaugrün dunkel, Feuerrot, Hellrot, Gelb, Gelborange, Hellgrün, Oliv, Olivgrün, Purpur, Scharlachrot.
Farbqualität, Farbton: kräftiger, voller Ton.[9]

Würden

Im Schützen ist der Merkur im Exil.

Astromedizin

Als Körperbereiche sind dem Schützen die Hüft- und Oberschenkelregion, sowie die Leber zugeordnet.[10]

Konsonanten (Mit-, Geräuschlaute) des Schützen sind G, K.[11]

Astrogeographie

Überlieferte Landschaften, Länder und Städte des Schützen sind:
Schöne, liebliche und blumenreiche Gegenden.

  • Württemberg, Hessen, Sachsen; Toskana, Provence; Ungarn, Dalmatien, Spanien; Arabien; Australien.[12]
  • Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln, Bonn; Avignon, Budapest, Bradford

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Darstellung aus dem Liber Astronomicus von Guido Bonatus, 1491
  2. Zitat von Brigitte Romankiewicz, in: Spielfeld der Götter. C.G. Jungs Archetypenlehre und die Astrologie. Chiron-Verlag, Tübingen 2002, S. 91
  3. Christoph Bürer, in: Wendezeit 2/ 08
  4. Text von Liz Greene, aus "Mythic Astrology", im Astrodienst-Adventskalender 2023
  5. Niederländisches Stundenbuch von Simon de Varie, 1455
  6. Von Jahangir
  7. Aus: Klein, Nicolaus/ Dahlke, Rüdiger, Das senkrechte Weltbild. München 1986, S. 311
  8. Nicolaus Klein/ Rüdiger Dahlke: Das senkrechte Weltbild, S. 418
  9. Hannelore Goos, Handbuch der astrologischen Zuordnung, mehrere Bände, Books on Demand (2002) ISBN-10: 3831131163
  10. Lebererkrankungen deuten oft auf eine Sinnkrise
  11. In der anthroposophischen Sprachgestaltung (Eurythmie) bedeutsam, siehe Anthrowiki, Urkonsonanten
  12. Otto Rumburg: Horoskope und Politik, Bietigheim 1973, S. 91; Hans Baumgartner: Geographische Positions-Tabelle mit Städte- und Länder-Aszendenten, S. 24