Scorpius

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Scorpius Konstellationsgrafik
Scorpius bzw. Scorpio[1]

Bedeutung:

  • Tierkreiszeichen Skorpion (siehe dort)
  • Sternbild Skorpion (siehe unten)

Der lateinische Ausdruck wird im englischen Sprachraum manchmal auch für das Tierkreiszeichen verwendet; gebräuchlicher ist dafür jedoch Scorpion.

Wichtige Fixsterne des Skorpius

In dieser Aufzählung scheinbar fehlende Sterne wie etwa Gamma Scorpii sind der Waage bzw. Libra zugeordnet; siehe dort.

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Dschubba/ Iclarkrau/ Al Jabba/ Isidis δ-Scorpii 2.5 1°59' s 1°11' Sag.gif 1°52' Sag.gif 2°34' Sag.gif 3°16' Sag.gif Mars/ Saturn
Acrab/ Elacrab/ Graffias/ Grassias β-Scorpii 2.9 1°00' n 1°48' Sag.gif 2°29' Sag.gif 3°11' Sag.gif 3°53' Sag.gif Mars/ Saturn
Jabhat al Akrab ω1-Scorpii 4.0 0°13' n 2°16' Sag.gif 2°58' Sag.gif 3°40' Sag.gif 4°22' Sag.gif Mars/ Saturn
Jabbah ν-Scorpii 4.3 1°37' n 3°15' Sag.gif 3°56' Sag.gif 4°38' Sag.gif 5°20' Sag.gif Merkur/ Mars
Alniyat σ-Scorpii 2.9 4°02' s 6°24' Sag.gif 7°06' Sag.gif 7°47' Sag.gif 8°30' Sag.gif Mars/ Jupiter
Antares α-Scorpii 1.0 3°56' s 8°22' Sag.gif 9°03' Sag.gif 9°45' Sag.gif 10°28' Sag.gif Mars/ Jupiter
Alniyat[2] τ-Scorpii 2.8 06°07' s 10°04' Sag.gif 10°45' Sag.gif 11°27' Sag.gif 12°09' Sag.gif Mars/ Jupiter
Wei ε-Scorpii 2.3 11°44' s 13°57' Sag.gif 14°38' Sag.gif 15°20' Sag.gif 16°01' Sag.gif Saturn/ Venus
Shaula λ-Scorpii 1.6 13°39' s 23°11' Sag.gif 23°53' Sag.gif 24°35' Sag.gif 25°17' Sag.gif Merkur/ Mars
Sargas θ-Scorpii 2.0 17°42' s 24°12' Sag.gif 24°54' Sag.gif 25°35' Sag.gif 26°18' Sag.gif Saturn/ Venus
Aculeus 6 M-Scorpii (5.3) 8°50' s 24°20' Sag.gif 25°02' Sag.gif 25°44' Sag.gif 26°26' Sag.gif Mars/ Mond
Girtab κ-Scorpii 2.4 15°39' s 25°04' Sag.gif 25°46' Sag.gif 26°28' Sag.gif 27°10' Sag.gif Saturn/ Venus
Acumen 7 M-Scorpii (3.2) 9°46' s 27°21' Sag.gif 28°03' Sag.gif 28°45' Sag.gif 29°27' Sag.gif Mars/ Mond
Ein Skorpion kneift in die Hoden des Mithras-Stieres[3]

Mythologie des Sternbilds

Die Mythen um den Skorpion stehen in enger Verbindung mit dem triebhaften Jäger Orion, der ebenso lüstern wie jagdgierig war. Nachdem er seine Schwiegermutter vergewaltigt hatte, wurde er von derem Mann, König Oinopion, geblendet. Mit Hilfe des göttlichen Schmiedes Hephaistos erlangte er sein Augenlicht wieder. Seine Rache richtete sich daraufhin gegen die ganze Natur. Aus Sorge, er könne in seiner triebhaften Blindheit sämtliche Tiere vernichten, schuf Artemis, die Göttin und Hüterin der Jagd (Mond), einen riesigen Skorpion, welcher Orion mit einem Biss tötete. Eine andere Version besagt, dass Orion sogar Artemis vergewaltigen wollte, und die Göttin aus diesem Grund den Skorpion entstehen ließ. Auf jeden Fall wurde der triebhafte Jäger von genau dem Tier zur Strecke gebracht, das selbst als eines der ältesten und triebhaftesten gilt. Aufgrund dieser ihrer Feindschaft sind Skorpion und Orion nie gleichzeitig am Himmel zu sehen.

Es gibt allerdings noch ältere Mythen, die auf den Skorpion hinweisen; sie sind im Gilgamesch-Epos zusammengefasst. Auf seiner Heldenreise will Gilgamesch dabei auch seinen Urahn Utnapischtim finden (Auszug):

"Auf seiner Suche irrt Gilgamesch zunächst durch die Weite der Steppe und kommt schließlich zum Berg Maschu, in dem sich der Einstieg in den Tunnel befindet, den die Sonne Schamasch nachts auf ihrem Weg von West nach Ost durchläuft. Gilgamesch kann die Wächter des Tunnels, zwei Wesen, die halb Mensch, halb Skorpion sind, überreden, ihn passieren zu lassen. Als er aus dem Tunnel heraustritt, befindet er sich in einem Garten, in dem alle Pflanzen aus Edelsteinen bestehen. Er kommt dann zu einer Schenke, deren Schankfrau ihm den weiteren Weg weist. So findet er den Fährmann Utnapischtims, der ihn über das Meer des Todes zur Insel bringen soll, auf der Utnapischtim lebt." [4]

In diesem Mythos stellen die Skorpion-Menschen die Wächter zur Unterwelt dar, bzw. zum Tod. Das ist heute noch eine der Bedeutungen, die man dem Tierkreiszeichen Skorpion beilegt.

Der Scorpius schematisch

Wirkung

Claudius Ptolemäus schreibt:[5]

  • Die leuchtenden Sterne in der Stirn des Skorpion haben Marsnatur mit einer Mischung von Saturn
  • Die drei hingegen im Körper, deren hellster und tödlichster Antares heißt, Marsnatur und im gewissen Grade Jupiternatur
  • Diejenigen in den Windungen des Schwanzes gehören Saturn und etwas der Venus an
  • Der Stachel des Skorpions hingegen Merkur und Mars
  • Der Nebelfleck jedoch dem Mars und dem Mond"

Siehe auch

Antike Ausdehnung des Skorpion[6]

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf Tafel 23 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  2. Hier heißen tatsächlich zwei dicht beieinander liegende Fixsterne gleich, nämlich Alniyat, was daran liegen kann, dass sie zur gleichen Sterngruppe gehören. Antares, der dazwischen liegt, unterscheidet sich von den beiden Alniyats durch seine rötliche Farbe und stärkere Helligkeit
  3. Stier ist das Oppositions-Zeichen des Skorpion. Römische Statue, zweites Jahrhundert
  4. Wikipedia: Gilgamesch-Epos
  5. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. Chiron Verlag, 2. Auflage 2000, S. 40, ISBN 3925100172
  6. Mit den Scheren bzw. mit der Waage