Shaula

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Shaula (unten) und Lesath, genannt "die Katzenaugen"
Name Katalog Mag eklipt . Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Shaula λ-Scorpii 1.6 13°39' s 23°11' Sag.gif 23°53' Sag.gif 24°35' Sag.gif 25°17' Sag.gif Merkur/ Mars

Shaula (auch Alascha) ist der Eigenname des Sterns λ Scorpii (Lambda Scorpii). Er befindet sich am Stachel des Skorpions; der arabische ‏Name الشولاء‎ (DMG aš-šaulāʾ) bedeutet "erhobener Schwanz".[1]
Zusammen mit Lesath war Shaula bereits bei den Babyloniern als Sharur und Shargaz bekannt.[2]

Astronomie

Shaula hat eine scheinbare Helligkeit von +1,65 mag und gehört zur Spektralklasse B2. Er ist ist ca. siebenhundert Lichtjahre entfernt (Hipparcos Datenbank). Shaula ist Mitglied des Gouldschen Gürtels[1], einer zweitausend Lichtjahre großen Anordnung von jungen Sternen, Sternentstehungsgebieten, bzw. Wasserstoff- und Dunkelwolken.[3].

Lambda Scorpii ist ein Mehrfachsystem mit drei sichtbaren Komponenten: Lambda Scorpii A ist ein Unterriese vom Spektraltyp B, Lambda Scorpii B (15 mag) ist 42 Bogensekunden von A entfernt. Es ist jedoch nicht genau bekannt, ob es sich um ein echtes Mehrfachsystem mit gegenseitiger physikalischer Beeinflussung handelt; falls ja, wäre B etwa 7500 AE von A entfernt, C 17000 AE (entspricht 0,27 Lichtjahren).

Spektroskopische Analysen ergaben, dass die A-Komponente wiederum ein Dreifachsystem darstellt, wobei zwei Sterne einander in nur sechs Tagen umkreisen, der dritte die beiden anderen in gut tausend Tagen. Alle drei Sterne liegen in einer Ebene, was es sehr wahrscheinlich macht, dass alle drei zusammen entstanden.[2].

Shaula in der Schwanzspitze des Skorpions[4]

Astrologie

Shaula wird in der Astrologie immer gemeinsam mit Lesath gedeutet, da beide am Himmel sehr dicht beieinander liegen - auf die Ekliptik projiziert, nur gut ein halbes Grad voneinander entfernt.

Elsbeth Ebertin

Ebertin bestätigt die Mars-Natur von Shaula und Lesath, mit leichtem merkurialen Einschlag. Traditionell zeigt eine Konjunktion der beiden zu Mars, Uranus, MC oder Aszendent auf die Gefahr, durch wilde Tiere zerfetzt, gemetzelt oder zerrissen zu werden. Diese mittelalterliche Lesart ist allerdings heute nicht mehr aufrecht zu erhalten. Gegenwärtig deutet vieles darauf hin, dass der Kontakt mit diesen Sternen Unfälle, Katastrophen oder Operationen anzeigt. Entsprechend des Zeichens Skorpion könnte letzteres den Blinddarm oder Hämorrhoiden betreffen. Zusammen mit Wohltätern, und wenn die Energie weise angewandt wird, bestehe die Möglichkeit bedeutender Erfolge.[5].

Shaula und Lesath im Schwanz des Skorpion

Johannes Vehlow

Vehlow sieht ebenfalls bei Lesath (und damit wohl auch beim helleren, aber nicht eigens erwähnten Shaula) als Grundnatur Mars, dazu Merkur. Er wirke sehr zerstörend und könne, besonders in geistiger Hinsicht, viel Unheil anrichten, indem er geistige Erkrankungen in ein Stadium gemeingefährlicher Ausbrüche bei einzelnen wie bei verhetzten Massen steigere.[6].

Vivian Robson

Robson geht ebenfalls von einer Merkur-Mars-Natur aus. Nach ihm bringen Shaula und Lesath in Gefahr, können Verzweiflung, Unsittlichkeit und Niedertracht bringen, er soll mit ätzenden Säuren in Zusammenhang stehen.[7]

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 .Abgerufen 24.5.2012Wikipedia: Shaula
  2. 2,0 2,1 Wikipedia (englisch): Lambda ScorpiiAbgerufen 24.5.2012
  3. Wikipedia: Gouldscher GürtelAbgerufen 24.5.2012
  4. Bild von constellationsofwords
  5. Elsbeth Ebertin: Fixed Stars and Their Interpretation. 1928, S. 73. Zitiert in Constellationsofwords/ShaulaAbgerufen 24.5.2012
  6. Johannes Vehlow: Lehrkurs der wissenschaftlichen Geburts-Astrologie; Band 2: Die Technik der Horoskopberechnung. Das Würdensystem der Planeten und die Fixstern-Analysen. S. 264 Online bei astrologie-chirologie.com (PDF)
  7. Vivian Robson: Fixed Stars and Constellations in Astrology. 1923, S. 173. Zitiert in Constellationsofwords/Shaula