Sirius

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Doppelstern Sirius A + B[1]
Canis Major mit Sirius schematisch
Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur
Sirius α-Canis Maioris -1.5 38°18' s 12°43' Can.gif 13°24' Can.gif 14°05' Can.gif 14°47' Can.gif Jupiter/ Mars

Sirius (α bzw. Alpha Canis Majoris, α CMa), auch Hundsstern, Aschere oder Canicula genannt, ist als Doppelystem des Sternbildes „Großer Hund“ (Canis Major) das südlichste sichtbare Himmelsobjekt des Wintersechsecks.

Allgemeines

Seine hellere Komponente besitzt eine scheinbare Helligkeit von −1,46m. Damit ist Sirius A der hellste Stern am Nachthimmel, beinahe doppelt so hell wie der zweithellste Stern Canopus mit einer scheinbaren Helligkeit von −0,72m. Nur der Mond, sowie die Planeten Venus, Jupiter, Mars und Merkur strahlen heller. Da die Helligkeit Schwankungen unterworfen ist, ist sogar eine temporär höhere scheinbare Helligkeit von Sirius gegenüber einigen Planeten gegeben.

Die früheste Erwähnung von Sirius (Σεἰριος) findet sich im siebten Jahrhundert v.Chr. bei Hesiod. Die Herkunft des Namens unterliegt mehreren Deutungen: Leukosia ("die Weiße") ist in der griechischen Mythologie eine der Sirenen. Eine mögliche Verbindung zu Sirius mit der Benennung als das gleißend weiße Licht ist ebenso Inhalt kontroverser Diskussionen wie auch die Anwendung der Begriffe gleißend heiß und sengend für Seirios.

Sirius im Großen Hund

Sirius in der Geschichte

In den frühen Kulturen Ägyptens, Griechenlands und im Römischen Reich nahm Sirius eine herausragende Stellung ein; es gab entsprechende Heiligtümer für ihn.[2] Im Alten Ägypten (drittes Jahrtausend) war sein heliakischer Aufgang (Sichtbarkeit als Morgenstern kurz vor Sonnen-Aufgang zur Sommer-Sonnenwende 22./ 23.6.) ein Vorzeichen dafür, dass die Nilhochwasser begannen, welche fruchtbaren Schlamm für die Felder mit sich brachten. Außerdem kündigte dieses Himmelsereignis die heißesten Tage des Jahres an.

Vor ca. zweitausend Jahren erschien Sirius (Hundsstern) in den Breiten des Römischen Reiches um den 23.7. sichtbar am Osthorizont als Vorbote der größten Sommerhitze. Bei den Griechen und Römern war er deswegen mit Hitze, Feuer und Fieber verbunden; das Aufkommen der Tollwut wurde von den Griechen ihm zugeschrieben, die Römer nannten die Tage zwischen dem 23. Juli und 23. August „Hundstage” (lateinisch dies caniculares). Diese Bezeichnung hielt sich bis heute, obwohl Sirius aufgrund der Präzession in unseren Breiten mittlerweile erst Ende August heliakal aufgeht.Im deutschen Volksglauben wurden die Hundstage ab dem 15. Jahrhundert als Unglückszeit angesehen.[3]

Deutung[4]

Nach Ptolemäus entspricht Sirius der Mars/ Jupiter - Qualität, in günstiger Konstellation verheißt er Ehre, Ruhm, Reichtum und galt als "königlich", zeichnete die Nativen durch Eifer, Treue, Hingabe und Leidenschaft aus.

  • Am Aszendent und mit Mars konstelliert, verleiht er sehr großen und daher gefährlichen Ehrgeiz, was zu Verletzungen oder Attentatsversuchen führen kann. Nach der Tradition würde Sirius im achten Haus einen berühmten Tod und posthume Ehre bewirken
  • Am MC und gut aspektiert von Mars und Jupiter verspreche er Reichtum und eine glückliche Hand bei Regierungs- und gewerblichen Geschäften. Eine hervorragende Konstellation für Militärs, Rechtsanwälte und Beamte (z.B. Hjalmar Schacht, Reichbankpräsident)[2])
  • Mit Sonne: Erfolg in der Wirtschaft, bedeutende, berühmte Persönlichkeit, Aufstieg durch Protektion (US-Präsident Coolidge, Hermann Hesse)[2]
  • Mit Mond: Erfolg im Geschäft, einflussreiche Freunde des anderen Geschlechts, günstig für den Vater, gute Gesundheit, positive Veränderungen in Haus oder Geschäft. Zusammen mit Saturn: Tod durch wilde Tiere oder Soldaten
  • Mit Merkur: ^Großer geschäftlicher Erfolg, Hilfe durch einflussreiche Personen, körperliche Mängel durch Unfall
  • Mit Venus: Leichtigkeit, Komfort und Luxus, extravagant, Wohlstand durch Erbe
  • Mit Mars: mutig, großzügig, militärische Beförderung, Metallberufe
  • Mit Jupiter: Wirtschaftlicher Erfolg, Reisen, Hilfe von Verwandten, kirchliche Beförderung
  • Mit Saturn: Beständig, zurückhaltend, diplomatisch, ausdauernd, hohe Position durch Freunde, günstig für Hausbesitz, Schenkungen und Vermächtnisse, innere Harmonie
  • Mit Uranus: Hilfe von einflussreichen Freunden, Tätigkeit mit radioaktiven Substanzen, harmonische Ehe; besonders bei männlichen Nativen: plötzlicher Tod
  • Mit Neptun: Intuitive, okkulte Interessen, religiös, gute Organisationsfähigkeit, Erfolg bei wirtschaftlichen Angelegenheiten, bei Banken und Unternehmen, viele einflussreiche Freunde, günstig für häusliche Angelegenheiten, natürlicher Tod
Sirius: Stern im Maul des Großen Hundes[5]

Siehe auch

Agrippas Sirius-Symbol

Weblinks

Literatur

  • Vivian Robson: Fixed Stars and Constellations in Astrology, London 1923
  • Georg Hoffmann/ Reinhold Ebertin: Die Bedeutung der Fixsterne. Ebertin-Verlag, Freiburg 1979
  • Michael Uhle: Fixsterne. Ihre Bedeutung in der Astrologie. Chiron Verlag, Tübingen 2007

Quellen und Anmerkungen

  1. Durch das Hubble-Teleskop. Photo NASA, ESA, H. Bond (STScI), and M. Barstow (University of Leicester)
  2. 2,0 2,1 2,2 Georg Hoffmann/ Reinhold Ebertin: Die Bedeutung der Fixsterne. Freiburg 1979
  3. Teilweise übernommen aus dem Artikel Was sind Fixsterne? (Arbeitskreis Traditionelle Astrologie, Birgit Gohr)
  4. Weitgehend entnommen von constellatiosofwords/sirius/ (englisch)
  5. Abbildung von constellationsofwords/sirius