Sommerzeit

Aus Astrodienst Astrowiki
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Frühling: Umstellung auf Sommerzeit – Uhr wird um eine Stunde vorgestellt

Gegenüber der Zonenzeit oder der Landeszeit meist um eine Stunde in den Sommermonaten vorverlegte Uhrzeit.

Bei der Berechnung eines Geburtshoroskops muss berücksichtigt werden, ob die Geburt zu einem Zeitpunkt stattfand, als Sommerzeit herrschte.[1]

International spricht man auch von "Daylight Saving Time" (DST). Das Kürzel für die mitteleuropäische Sommerzeit lautet: MESZ, auf englisch Central European Summer Time (CEST) oder Central European Daylight Saving Time (CEDT, CET DST, amerikanisch) oder auch Middle European Summer Time (MEST).

Während MEZ der Ortszeit auf dem 15. östlichen Längengrad entspricht, worauf beispielsweise Görlitz und Gmünd in Niederösterreich liegen, entspricht MESZ der Ortszeit auf dem 30. östlichen Längengrad, auf dem sich u.a. Sankt Petersburg befindet.

Sie geht der Greenwich-Zeit (UT) um zwei Stunden voraus.

Die mitteleuropäische Sommerzeit beginnt derzeit jeweils am letzten Sonntag im März um 2:00 Uhr MEZ, indem die Stundenzählung um eine Stunde auf 3:00 Uhr vorgestellt wird. Sie endet immer am letzten Sonntag im Oktober um 3:00 Uhr MESZ, indem die Stundenzählung wieder um eine Stunde auf 2:00 Uhr zurückgestellt wird.

Geschichte

1893 wurde für das Deutsche Reich eine einheitliche Zeitzone (MEZ) festgelegt.

Eingeführt wurde die Zeitumstellung erstmals im Ersten Weltkrieg, und zwar am 30.4.1916 im Deutschen Reich sowie in Österreich-Ungarn, und noch im selben Jahr auch im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland.

Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, in den Jahren 1919 bis 1939, gab es keine Zeitumstellung. Wieder eingeführt wurde die Sommerzeit im Kriegsjahr 1940. 1940 und 1941 gab es auch keine Umstellung zurück auf MEZ; die Sommerzeit galt daher durchgehend von April 1940 bis November 1942. Doch wurden die damaligen Verordnungen nicht überall gleich befolgt. Somit existieren für den Zweiten Weltkrieg Zeiträume und Regionen, die keinem einheitlichen Schema folgen. Phasenweise gab es in Deutschland sogar eine "doppelte Sommerzeit", die um zwei Stunden von der normalen Zeit abweicht.

Diverse (unterschiedliche) Sommerzeiten haben wir auch in der direkten Nachkriegszeit. Von 1950 bis 1979 hatten wir in Deutschland jedoch wieder durchgehend Normalzeit (MEZ).

Eine erneute Einführung wurde in der Bundesrepublik 1978 beschlossen, und trat 1980 in Kraft. Die Sommerzeit wurde 1980 ebenso in Österreich eingeführt, 1981 auch in der Schweiz.

1996 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Seitdem gilt die Sommerzeit in Deutschland einen Monat länger; sie dauert dreißig oder 31 Wochen, jeweils vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober.

Amerikanische Aufforderung zur Zeitumstellung 2001

Regelungen weltweit

Auf der Südhalbkugel findet die Zeitumstellung entsprechend im Südsommer statt (d.h. im europäischen Winter).

In Äquatornähe, also zwischen den Wendekreisen, schwankt die Tageslänge (Sonnenaufgang bis -untergang) im Laufe des Jahres um höchstens drei Stunden (in Flensburg, auf 54° 47 N, beträgt die Differenz dagegen über zehn Stunden). Eine Sommerzeit ist also mit zunehmender Äquatornähe umso sinnloser, und wird von zahlreichen äquatornahen Staaten nicht (mehr) praktiziert.

Auch jenseits der Polarkreise (nördlicher und südlicher Breite) ist eine Sommerzeit nicht sinnvoll, weil dort die Sonne im Sommer ohnehin sehr spät oder gar nicht untergeht.

Siehe auch

Weblinks

  • Wikipedia zur Sommerzeit (Siehe dort die Regelungen für Deutschland, insbesondere für die Besatzungszonen, sowie für die anderen europäischen Länder und einige außereuropäische im Detail)
  • Wikipedia Liste der Sommerzeiten (explizit für Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande)

Quellen und Anmerkungen

  1. Die meisten Computer-Rechenprogramme tun dies heute automatisch