Sonnenbogendirektion

Maßgeblich für die Direktion von Horoskopfaktoren ist der tägliche Fortschritt der Sonne

Die Sonnenbogendirektion ist eine Prognosemethode, bei der alle Planeten und Achsen pro Lebensjahr um genau die Strecke verschoben (dirigiert) werden, welche die Sonne pro Tag nach der Geburt zurücklegte. Um diesen Betrag zu ermitteln, berechnet man entweder die tatsächliche Strecke, um die sich die Sonne in dem fraglichen Zeitraum vorwärts bewegte - dies ist der "wahre Sonnenbogen" -, oder man zieht einen Durchschnittswert - den mittleren Sonnenbogen - heran, welcher mit dem sogenannten Naibodschlüssel gefunden wird (veröffentlicht von Valentin Naibod 1560). Durch die moderne Computerberechnung wird der Naibodbogen allerdings kaum noch berücksichtigt; schließlich kann mit der digitalen Technik ohne großen Aufwand der exakte wahre Sonnenbogen ermittelt und verwendet werden.

Die zugehörige Analogieregel lautet also: ein Tag (Sonnenfortschritt) = ein Jahr.

Deutungsregeln

Insbesondere folgende Punkte werden bei der Deutung berücksichtigt:

• Wenn ein dirigierter Planet oder eine dirigierte Achse einen Aspekt zu einem Faktor des Radixhoroskops bildet, so ist dies eine Auslösung - das heißt, der betreffende Faktor erfährt eine Aktivierung. Der jeweilige Orbis ist dabei relativ gering anzusetzen, um einiges geringer als ein Grad, so dass Zeiträume von wenigen Monaten erfasst werden können
• Wenn ein dirigierter Planet bzw. eine dirigierte Achse das Tierkreiszeichen oder das Radixhaus wechselt, beginnt eine neue Phase, ein neuer Lebensabschnitt des Horoskopeigners
• Achsen: Für die Arbeit mit dirigierten Achsen ist eine möglichst minutengenaue Geburtszeit erforderlich, weil sich sonst in der Prognose zu große Ungenauigkeiten ergeben

Literatur

• Klaus Bonert, Sonnenbogen-Direktionen im Lebenslauf - Astrologische Prognose einfach und effektiv , 176 Seiten, mit Abbildungen, Chiron Verlag, Tübingen 2007, ISBN-10: 3899971477 Auszug (Astrodienst)