Tao

Aus Astrodienst Astrowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Tao-Aspekt (165°)

Das "Tao" ist an sich ein Begriff aus der chinesischen Philosophie[1]. Die Übertragung dieses Begriffs auf den Aspekt von 165 Grad erfolgte 1930 durch von Elmensberg[2].
Es handelt sich hierbei um einen Nebenaspekt, weshalb der verwendete Orbis zwei Grad nicht überschreiten sollte; um deutliche Aussagen zu erhalten, ist sogar nur ein Grad zu empfehlen.

Noel Tyl gebraucht das Wort - fälschlicherweise - als Synonym für das Quindecil.[3]

Beobachtung einzelner Astrologen

K.W. von Elmensberg

Die esoterische Betrachtung durch von Elmensberg ist wohl die ausführlichste Behandlung dieses Aspekts[2]

"Der Taoaspekt ist fast rein seelisch-geistiger Wirkung und macht sich uns fühlbar in allen tief einschneidenden Gemütserregungen, oder inneren Erlebnisfreuden. Er ... klingt nur dort in Freude und Schmerz an, wo wir im Tiefsten aufgewühlt werden. Es sind dies Momente, die sonst im Horoskop auf keine plausible Weise sich erklären ließen (...) Selbstredend wird die Handhabung für nicht Geübte anfangs etwas Schwerigkeiten machen, einfach deslhalb, weil man dabei von jeder materiell-physikalischen Gesetzordnung absehen muss, aber die ... astralen und geistigen Gesetze zur Anwendung zu bringen hat. (...) Es wird sich auch in jedes echten Geistsmenschen Lebensbild irgendwie dieser Strahl finden. (...) Dies zur besonderen Beachtung, gerade in heutiger Zeit, da so viel einerseits mit Spiritismus, andererseits mit Suggestion, Hypnose und Telepathie gearbeitet wird. (...) Es ist somit der erste Schritt zum Nachweis der großen, uns umgebenden astral suggestiven, hellseherischen, zur Feinform gestalteten, bis rein gestig verbindenden Funkkette. (...) Der Mensch beginnt sein Herrscherrecht zu verlangen, so will er auch möglichst weite Einsicht in die Windungen seines Lebensweges haben, wenn es ihm hell wird..."

Die Wirkung beobachtet von Elmensberg vor allem in der Applikation, kaum jedoch in der Separation. Er vergleicht die Zartheit der Wirkung mit den Flageoletttönen der Violine und bezeichnet sie zusammenfassend als "fein seelisch wirkende Spannung".

Michael Roscher

Michael Roscher nimmt den Winkel als Hinweis schicksalshafter Widrigkeiten.[4]

Stefan Arens

Stefan Arens betont, dass hier der Einfluss des langsamer laufenden Planeten auf den schnelleren stärker ist als umgekehrt. Er sieht bei dem Thema dieses Aspektes ein großes Bedürfnis, entsprechende Krisen zu vermeiden und sich mit der angesprochenen Thematik auseinanderzusetzen, bis hin zur Zwanghaftigkeit.[5]

Zusammenfassung

Insgesamt scheint eine Fokussierung der beteiligten Horoskopfaktoren aufeinander vorzuliegen, welche sie subjektiv füreinander wichtig macht. Man hat einen erleichterten Zugang zur Thematik der miteinander verbundenen Faktoren. Gleichzeitig deutet sich hierdurch auch ein besonderes Talent an, worauf das an dem Thema gezeigte Interesse ein Hinweis ist. Die Konzentration auf die Verbindung der zwei Faktoren zeigt zugleich einen gewissen Perfektionsdrang an, bzw. den Wunsch, in diesem Bereich Fehler zu vermeiden.

Der Unterschied in der fachlichen Bewertung des "Tao" einmal als förderlicher, ein andermal als hinderlicher Aspekt, könnte von der jeweiligen Zeichenpositionierung herrühren: stehen die beiden Planeten in Zeichenopposition, könnte die positive Wirkung leichter lebbar sein als im Zeichenquinkunx.

Quellen und Anmerkungen

  1. Wikipedia: Tao bzw. Dao
  2. 2,0 2,1 K.W. von Elmensberg: Astrognostica Rediviva - Alte Tempelweisheit in neuer Fassung. 2. Auflage Joh. Baum Verlag Pfullingen 1932, Band 2, Seite 134 ff.
  3. Tyls Bezeichnung ist irreführend, und wird in der neueren Diskussion kritisiert, siehe On the ‘quindecile’ aspect (Philip Graves, 2016).
  4. Roscher, Michael: Das Astrologiebuch, S. 174. Chiron Verlag 2004.
  5. Homepage von Stefan Arens: Nebenaspekte