Tertiärdirektion

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Gleichnis einer "Lebensuhr" von Troinski[1]

Synonym: Tertiärprogression

Die Tertiärdirektion ist eine Prognosemethode bzw. Direktionsmethode, die von Edmund Herbert Troinski nach dem Vorbild des Synodischen Mondhoroskops entwickelt wurde. Troinski will seine Methode als Ergänzung zur Sekundärdirektion verstanden wissen (O-Ton): "Diese ... stellt lediglich eine sinngemäße Ergänzung zu den seit mehreren Jahrhunderten bekannten und geschätzten Placidianischen Sekundärdirektionen dar. Was dort mit der Sonne geschieht (ein tropisches Jahr gleich einem Tage), geschieht hier mit dem Monde (ein tropischer Monat gleich einem Tage). Die Rotation des Mondes um seine eigene Achse wird der Rotation der Erde um ihre eigene Achse gleichgesetzt."[2]

Diese Tertiärdirektionen werden wenig angewendet, sind aber deshalb nicht minder aussagekräftig.

Technik

Während die Sekundärprogression einen Bezug zur Sonne aufweist, haben die beiden Tertiärdirektionen (T I und T II) einen Bezug zum Mond.

  • Bei T I entspricht ein Tag nach der Geburt symbolisch einem Mondumlauf im Leben des Betroffenen.
Direktionsschlüssel T I: 1 Tag in Ephemeride = 27.32158218 Tage im Leben
  • Bei T II entspricht ein Mondumlauf nach der Geburt symbolisch einem Lebensjahr.
Direktionsschlüssel T II: 27.32158218 Tage in Ephemeride = 1 Lebensjahr

Anders als bei der gebräuchlichen Sekundärprogression, bei der jeweils ein Tag nach der Geburt einem Lebensjahr entspricht, können bei beiden Tertiärdirektionen die Langsamläufer Saturn, Uranus, Neptun und Pluto mit einbezogen werden, darüber hinaus auch der ebenfalls relativ langsame Jupiter. (In der Sekundärprogression hingegen bewegen sich diese Planeten nur minimal, sodass sie in der Regel für die Deutung keine Rolle spielen.)

Marktschreierische Prognose Troinskis zu 1959[3]

Zeiträume

Die beiden Methoden der Tertiärprogression umfassen wesentlich kleinere Zeiträume als die Sekundärprogression und eignen sich daher für eine detailliertere Prognose. Bei T I bewegt sich die Sonne monatlich ungefähr 1 Grad weiter und entspricht darin dem sekundärprogressiven Mond. An ihr lässt sich auch die Geschwindigkeit der anderen Planeten messen (siehe Tagesbewegung für die Durchschnittswerte der einzelnen Planeten). Bei T II bewegen sich die Planeten zwölfmal so langsam wie tatsächlich: der Mond beispielsweise legt jeden (realen) Tag ein Grad zurück, die Sonne etwa 2 1/2 Grad pro Monat.

Achsen

Die Achsen können ebenso wie bei der Sekundärprogression nach verschiedenen Methoden vorgerückt werden. Am einfachsten wählt man den Sonnenbogen, bei dem das Medium coeli (MC) um die gleiche Strecke verschoben wird wie die (tertiär)progressive Sonne, womit der Abstand zwischen Sonne und Medium coeli im tertiärprogressiven Horoskop gegenüber dem Radixhoroskop immer gleich bleibt. Die anderen Häuserspitzen werden dann vom MC abgeleitet.

Deutung

Bei der Deutung von T I schenkt man vor allem folgenden Punkten Aufmerksamkeit:

Bei T II sind ebenfalls die genannten Punkte wichtig, jedoch wird man hier - dies gilt natürlich nicht für die Finsternisse - sinnvollerweise besonders auf die Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto achten, sofern man nicht an Tagesauslösungen interessiert ist.

Regeln

Die erste und allgemeine Regel einer "Tertriärdeutung" besagt, dass eine solche nicht isoliert vom Radixhoroskop betrachtet werden darf; die zweite, dass sie den Primär- und Sekundärdirektionen in ihrer Bedeutung und Aussagekraft untergeordnet ist.

Damit werden die Sekundärprogressionen als primäre Deutungsebene anerkannt, während alle Tertiärdirektionen als mikrozyklische Differenzierung verstanden werden. Troinski vergleicht die Deutungshierarchie mit dem Ziffernblatt einer Uhr (siehe Abbildung oben). Die Auslösung eines Sekundärdirektionsaspekts entspricht dem Stand des Stundenzeigers, die Auslösung eines Tertiärdirektionsaspektes dem des Minutenzeigers.[4]

Siehe auch

Troinskis Lehrbuch

Literatur

  • Edmund Herbert Troinski: Das Weltschicksalsjahr 1959 - Lehrbuch der Tertiär-Direktionen. Astrologische Universal-Harmonien Sonderdruck Nr. 21. 104 Seiten. Baumgartner-Verlag, 1952
  • Klaus Wessel: Tertiärprogressionen. Prognose mit den Mondrhythmen. Chiron-Verlag, Tübingen 2003

Quellen und Anmerkungen

  1. Der Stundenzeiger symbolisiert die "Primär- und Sekundärdirektionen", während der "Minutenzeiger" den Tertiärdirektionen entspricht. (E.H. Troinski, Lehrbruch der Tertiär-Direktionen, 1952, S. 7)
  2. E.H. Troinski, Lehrbuch der Tertiär-Direktion, 1952, S.5
  3. Astrologischer Auskunftsbogen, Juli 1957
  4. Dass Troinski also das Jahr 1959 und dessen Folgejahre als kritische Jahre ("Weltschicksal") bereits 1952 erkannte (siehe: "Weltschicksalsjahr" 1959), kann auch auf die von ihm verwendeten und favorisierten Sekundärdirektionen zurückgeführt werden, mit deren Hilfe er kritische Zeiträume näher bestimmte, welche er dann mit den Tertiärdirektionen weiter spezifizierte.