Verbrennung

Aus Astrodienst Astrowiki
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In ihrer unmittelbaren Nähe überstrahlt das Licht der Sonne jeden Planeten; diesen nennt man deshalb in der Klassischen Astrologie "verbrannt"

Synonym: Kombustion, Combustion

Ein "verbrannter" Planet heißt auch combust.

Definition und Orbis

In der klassischen Astrologie eine enge Konjunktion (das heißt mit einem Abstand von weniger als 8,5 Grad) eines Planeten mit der Sonne, im selben Zeichen[1] Diese Bezeichnung wurde vor allem auf Merkur angewandt, der sich ohnehin nie mehr als 28 Grad von der Sonne weg bewegen kann (Elongation), und sich damit immer in deren Nähe befindet ("verbrannter Merkur").
Das Bild der Verbrennung geht technisch darauf zurück, dass Planeten, die weniger als zehn Grad von der Sonne weg sind, vom menschlichen Auge nicht mehr gesehen werden können, und von den Strahlen der Sonne überdeckt werden oder erfasst zu sein scheinen. Der Orbis für die Verbrennung beginnt frühestens bzw. endet spätestens mit dem heliakischen Unter- oder Aufgang eines Gestirns, wenn es also noch bzw. wieder sichtbar am Himmel erstrahlt.

Wenn die Sonne zu nah ist, ach herrje, tut sie weh[2]

Deutung

Die Kombustion wird klassisch so gedeutet, dass der "verbrannte" Planet keine eigene Kraft mehr hat, bzw. diese nicht oder nur noch begrenzt zur Geltung bringen kann. In wenigen, bestimmten Fällen wird ein "Verbranntsein" allerdings auch positiv gewertet.

Eine besonders enge Sonnen-Konjunktion wird in der Klassischen Astrologie nicht mehr als Verbrennung, sondern als Cazimi (= "im Herzen der Sonne") bezeichnet und gilt als sehr günstig; hierfür ist allerdings nur ein Orbis von ca. 15 Bogenminuten zugelassen.

Für die moderne Astrologie spielen Verbrennung und Cazimi praktisch keine Rolle.

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. William Lilly: Christliche Astrologie, Chiron-Verlag, Tübingen 2007, S. 141; manchmal, je nach Definition, ist dieser Orbis auch weiter.
  2. Oskar Herrfurth, um 1930