Vertikalachse

Aus Astrodienst Astrowiki
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Die Vertikalachse bei Gertrud Hürlimann

Synonym: Meridianachse

Astronomie

Die Vertikalachse ist die Verbindung von Medium coeli (Süd) und Imum coeli (Nord). Sie teilt das Horoskop in zwei Hälften: nämlich in die Osthälfte (links) und die Westhälfte (rechts).

Interpretation

Diese Achse stellt den Menschen in eine zeitliche und Entwicklungs-Perspektive: Das Imum coeli entspricht seiner Vergangenheit, der Kindheit und Familiensaga, sowie den daraus resultierenden Instinkten und Reflexen, Wünschen und Bedürfnissen. Das Medium coeli hingegen symbolisiert die über das Individuum hinausweisende Bedeutung, seine Zukunft und seine Ziele bzw. Ambitionen.

Edith Wangemann: Die östliche oder linke Hälfte symbolisiert den Ich-Raum, den Bezirk der Ich-Erhaltung. Viele östlich stehende Gestirne zeigen Eigeninteressen, eine aktive Gestaltung der Umwelt, in die der Native gestellt ist, und oft schon eine Karriere in jungen Jahren. Die rechte oder westliche Hälfte bezieht sich auf die Anderheit, das Du. Mit Planetenprinzipien auf der Du-Seite werden zwar Kontakte geschaffen. Sie besagen aber auch ein Abhängigsein von der Umwelt und eher das Einnehmen einer abwartenden Haltung, vor allem im II. Quadranten. Bei besetztem III. Quadranten besteht die Neigung zum theoretischen Studium, wenn Zeichen und Planeten den Intellekt betonen.

Die Vertikalachse selbst, mit den Felderspitzen IV/X, ist die Individualachse. Das IC, Spitze IV, versinnbildlicht die Herkunft, den Wurzelboden, die innere Substanz; das MC, die Spitze X, die bewusste Individualität und das Lebens- oder Entwicklungsziel.

Diese Häuserachse wird auch "Individuationsachse", Eltern- oder Skriptachse[1] genannt.

Siehe auch

Die zweite Hauptachse im Horoskop ist die Horizontachse. Sie verbindet Aszendent und Deszendent miteinander. Diese bezeichnet man auch als Ich/ Du-Achse, bzw. als Begegnungs- oder Beziehungsachse.

Literatur

  • Friedrich Schwickert (Sindbad) und Adolf Weiß, Die astrologische Synthese. Eine Kombinationslehre, 424 Seiten, Barth, 3. Auflage 1950, ASIN B0035TKZYY
  • Fritz Werle:: Schicksal und Erdraum - von den Erdhäusern und der Tektonik des Horoskops. 245 Seiten. Barth Verlag, München-Planegg 1935
Mit den Kapiteln: Anlage und Verwirklichung – Die Erdraumviertel (Quadranten) – Die Ereignisdeutung im Erdraum der Häuser – Die Häuser als Hauptinteressenssphären – Die Stellung der Sonne in den Erdraumvierteln (Quadranten)
Bei der Einteilung in Erdraumviertel werden Zeit-Räume umschrieben, die eine gewisse Zeit zu ihrer Erfüllung brauchen. Es ist in ihnen ein ebenso großer Bewegungsprozess wie eine Latenz enthalten. Die Quadranten bezeichnen Lebensabschnitte

Quellen und Anmerkungen

  1. Ein Skript im Sinne der Transaktionsanalyse ist ein Drehbuch, ein Lebensplan oder ein unbewusstes Programm, nach dem ein Individuum lebt