Würde

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Rad der essenziellen Würden[1]

In der Klassischen Astrologie wird die Stellung eines Planeten nach seiner Förderlichkeit oder Hinderlichkeit beurteilt. Diese Stellung nennt man seine "Würde".

Man unterscheidet dabei die

  • Essenzielle Würden: In Bezug auf die Zeichenposition (wörtlich: essenziell = vom "Wesen" des vorliegenden Tierkreiszeichens her)
  • Akzidentielle Würden (wörtlich: akzidentiell = von der aktuell gegebenen Haus- oder Bewegungs-Position her)

Essenzielle Würden

  • Domizil (Zeichen der eigenen Herrschaft, "auf dem Thron", manchmal auch "Würde" im engeren Sinn)
  • Erhöhung (Zeichen der besonders positiven Wirkung, auch Übersteigerung)
  • Triplizität (Trigonokratie; Zeichen gleichen Elements)
  • Dekanate (die zugeordneten Drittel eines Tierkreiszeichens, jeweils zehn Grad umfassend)
  • Grenzen (bestimmte Grade eines Zeichens, in denen Planeten günstig stehen)

Essenzielle Schwächen

Mit essenziellen Schwächen sind die Planeten in diesen Fällen versehen:

  • Exil (Oppositionszeichen des Domizils, negative Wirkung)
  • Fall (Zeichen der relativ negativen Wirkung)
  • Peregrinität ("Fremdheit" = Zeichenposition, die keiner der vorgenannten Würden entspricht, leichte Schwächung)

Tabelle der wichtigsten essenziellen Würden und Schwächen

Die in Klammern angegebenen Zeichenpositionen geben die Herrschaft über die entsprechenden Tierkreiszeichen wieder, wie sie vor der Entdeckung der drei transsaturnischen Planeten Uranus, Neptun und Pluto üblich war und wie sie dem Thema mundi entspricht. Heutzutage werden sie noch häufig in der Stundenastrologie und der Elektion verwendet, in der die drei Transsaturnier oftmals noch nicht mit berücksichtigt werden.

Planet Domizil Exil Erhöhung Fall Trigonokratie
Sonne A39_209.gif Löwe Leo.gif Wassermann Aqu.gif Widder Ari.gif Waage Lib.gif Schütze Sag.gif
Mond A35_150.gif Krebs Can.gif Steinbock Cap.gif Stier Tau.gif Skorpion Sco.gif Fische Pis.gif
Merkur A34_146.gif Zwillinge Gem.gif Schütze Sag.gif Jungfrau Vir.gif Fische Pis.gif Waage Lib.gif, Wassermann Aqu.gif
  Jungfrau Vir.gif Fische Pis.gif     Stier Tau.gif, Steinbock Cap.gif
Venus A25_087.gif Stier Tau.gif Skorpion Sco.gif Fische Pis.gif Jungfrau Vir.gif Steinbock Cap.gif
  Waage Lib.gif Widder Ari.gif     Zwillinge Gem.gif, Wassermann Aqu.gif
Mars A33_140.gif Widder Ari.gif Waage Lib.gif Steinbock Cap.gif Krebs Can.gif Löwe Leo.gif,Schütze Sag.gif
  (Skorpion Sco.gif) (Stier Tau.gif)      
Jupiter A29_112.gif Schütze Sag.gif Zwillinge Gem.gif Krebs Can.gif Steinbock Cap.gif Widder Ari.gif, Löwe Leo.gif
  (Fische Pis.gif) (Jungfrau Vir.gif)      
Saturn A26_087.gif Steinbock Cap.gif Krebs Can.gif Waage Lib.gif Widder Ari.gif Stier Tau.gif, Jungfrau Vir.gif
  (Wassermann Aqu.gif) (Löwe Leo.gif)      
Uranus A40_238.gif Wassermann Aqu.gif Löwe Leo.gif Skorpion Sco.gif Stier Tau.gif Zwillinge Gem.gif, Waage Lib.gif
Neptun A38_160.gif Fische Pis.gif Jungfrau Vir.gif Krebs Can.gif Steinbock Cap.gif Skorpion Sco.gif
Pluto a13_174_pluto4.gif Skorpion Sco.gif Stier Tau.gif Löwe Leo.gif Wassermann Aqu.gif Krebs Can.gif, Fische Pis.gif
Essenzielle Würden und Schwächhen

Akzidentielle Würden[2]

(Die Auflistung fängt mit der stärksten Würde an, nach unten hin abnehmend)

Akzidentielle Schwächen

Der sog. Almuten ist derjenige Planet, welcher die meisten essentiellen und akzidentiellen Würden auf sich vereint.

Weblinks

Literatur

  • William Lilly: Christliche Astrologie, Band 1 und 2, Chiron Verlag, Tübingen ISBN 978-3-89997-144-62007
  • Lee Lehman: Essential Dignities 256 Seiten. Whitford Press, U.S. 1989; 1990; 1997 ISBN 978-0924608032
  • Erik van Slooten: Klassische Horoskopdeutung, Chiron/ Tübingen, 2005
  • Rafael Gil Brand: Himmlische Matrix. Die Bedeutung der Würden für die Astrologie, 600 Seiten. Chiron/ Tübingen 2014
  • Hannelore Goos: Handbuch der astrologischen Zuordnungen, Band 4. Berufe, Geografie, Medizin 476 Seiten. BoD 2010 ISBN 3-8334-1759-5 / 978-3-86858-344-1

Quellen und Anmerkungen

  1. Entwickelt vonClaude Dariot, 1558
  2. William Lilly: Christliche Astrologie, Band 1 und 2. Chiron-Verlag, Tübingen 2007, S. 142f.
  3. Die Auflistung fängt mit der größten Schwäche an, nach unten hin abnehmend