Aries

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Aries und die (nicht mehr anerkannte) Wespe[1]
Sternbild Widder

Lateinisch für

  • Tierkreiszeichen Widder (siehe dort)
  • Sternbild Widder (siehe unten)

Der lateinische Ausdruck wird im englischen Sprachraum auch für das Tierkreiszeichen verwendet.


Sternbild Aries

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (klassisch)
Mesarthim γ-Arietis 4.8 7°9' n 1°48' Tau.gif 2°29' Tau.gif 3°11' Tau.gif 3°53' Tau.gif Saturn/ Mars
Scharatan/ Sheratan β-Arietis 2.8 8°29' n 2°34' Tau.gif 3°16' Tau.gif 3°58' Tau.gif 4°41' Tau.gif Mars/ Saturn
Hamal α-Arietis 2.2 9°57' n 6°16' Tau.gif 6°58' Tau.gif 7°40' Tau.gif 8°22' Tau.gif Mars/ Saturn
Bharani 41-Arietis 3.6 10°27' n 16°49' Tau.gif 17°30' Tau.gif 18°12' Tau.gif 18°55' Tau.gif
Botein δ-Arietis 4.5 1°49' n 19°28' Tau.gif 20°9' Tau.gif 20°51' Tau.gif 21°34' Tau.gif Mars (Venus[2])

Mythologie des Sternbilds

Früheste Erwähnung findet das Sternbild im dritten Jahrtausend v.Chr. in Mesopotamien und wurde dort MUL.LÚHUN.GÁ, Ackerbauer/ Ackerbesteller genannt.

Als das Sternbild Widder seinen Namen erhielt, fand die Zeit des Frühlingsanfangs statt beim Durchlauf der Sonne durch dieses Sternbild. In jene Zeit fiel auch das Pessach-Fest, bei dem ein Lamm geopfert werden musste. In benachbarten Kulturen gab es damals vergleichbare Kulte.

Wie das Sternbild Widder an den Himmel gekommen sein soll, wird in der Sage vom Goldenen Vlies aus der griechischen Mythologie erzählt: Der mythische König Athamas bestimmte seinen ältesten Sohn, Phrixos, zum Nachfolger. Dessen Stiefmutter Ino wollte allerdings ihren eigenen Sohn auf dem Thron sehen. Um Phrixos aus dem Weg zu räumen griff sie zu einer List. Sie ließ die Saat, die für das nächste Jahr bestimmt war, verderben. Als im nächsten Jahr eine Missernte einsetzte, ließ sie Athamas einen angeblichen Orakelspruch überbringen. Demnach könne eine Hungersnot lediglich dadurch abgewendet werden, indem man Phrixos den Göttern opfere. Als der unglückliche Athamas das Opfer darbringen wollte, erschien ein Widder mit einem goldenen Fell. Phrixos sprang mit seiner Schwester Helle auf den Rücken des Tieres, das mit den beiden davonflog. Als sie über die Meerenge kamen, die Europa von Asien trennt, stürzte Helle ins Meer. Der Ort wurde nach ihr Hellespont genannt. Phrixos hingegen erreichte Kolchis am Schwarzen Meer und opferte den Widder auf dessen Bitte. Zum Dank wurde der Widder an den Himmel versetzt. Sein Fell, das sogenannte "Goldene Vlies", wurde in einem heiligen Hain aufbewahrt.[3]

Dieses Widderfell war dann Anlass für ein weiteres Abenteuer: Jason, der rechtmäßige Thronerbe von Iolkos, forderte die Herrschaft von seinem Onkel, der einst seinen Vater gestürzt hatte. Der Onkel versprach Jason, den Thron für ihn zu räumen, wenn er das Goldene Vlies herbeibringen würde. Mit einer Gruppe Helden, den Argonauten, machte Jason sich auf den Weg. Nach vielen Schwierigkeiten erreichten sie schließlich Kolchis und den Areshain. Dort eroberten sie mit Hilfe von Medeia, der zauberkundigen Tochter des Königs Aietes, schließlich das begehrte Fell. Die Rückfahrt, an der auch Medeia teilnahm, die von Jason geheiratet worden war, wurde nicht weniger abenteuerlich, doch schafften sie es nach vielen Rückschlägen und mit immer neuer Energie letztlich bis Iolkos. Das eigentliche Ziel, den Thron seines Vaters, erreichte Jason allerdings nicht. Zunächst verstieß er Medeia, mit deren Hilfe er das Unternehmen zu keinem guten Ende gebracht hätte, und wollte Glauke, die Tochter des Königs Kreon, heiraten. Dafür rächte sich Medeia auf grausame Weise: Sie tötete Glauke und die Kinder, die sie mit Jason hatte. Iason selbst wurde viele Jahre später von einem Brett seines Schiffes erschlagen.

Aries auf Tafel 16 in Urania's Mirror[4]
Aries schematisch

Deutung

Vivian Robson[5] zitiert Claudius Ptolemäus so:

  • "Die Sterne im Kopf von Aries haben einen Einfluss, der in seiner Wirkung gleich dem von Mars und Saturn ist
  • Jene des Mundes wirken ähnlich wie Merkur und bis zu einem gewissen Grade wie Saturn
  • Jene im hinteren Fuß gleichen Mars und jene im Schwanz Venus"

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf der Sternkarte von Hevelius, in dessen 1690 posthum erschienenen Werk Firmamentum Sobiescianum
  2. Verschiedene Quellen geben Botein als mit Mars-Wirkung an. Wenn jedoch die Zeichnung (aus: Flamsteed: Atlas coelestis, London 1729), die über das Sternbild gelegt ist, mit der Vorstellung des Widders übereinstimmt, die Ptolemäus vor sich hatte, müsste Botein der Venus zugeordnet werden, da er sich wie abgebildet im Schwanz befindet
  3. Wikipedia/Widder (Sternbild)
  4. Einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten, mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  5. Vivian Robson: Fixsterne - Bedeutung und Konstellationen im Horoskop. Hugendubel München 1980, S. 28. ISBN 3880344612