Wilhelm Moufang

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Moufangs Geburtshoroskop

Der deutsche Jurist und Astrologe Wilhelm Moufang wurde am 4.10.1895 um 18:23 Uhr in Heidelberg geboren.[1]
Er starb am 21.1.1989 in Neckargemünd (bei Heidelberg).

Biographie

Moufangs Eltern waren der Heidelberger Rechtsanwalt Wilhelm (1852-1942) und Jolie Moufang (1857-1938). Er hatte vier ältere Brüder, Fritz, Franz, den bekannten Juristen und Kunsthistoriker Nicola, sowie den Juristen Eugen Moufang. Wie seine Brüder studierte er zunächst an der Universität Heidelberg, wo sie alle promovierten. Er wechselte bald danach in München zum Buchhandel über, vor allem weil er Kontakte zu Schriftstellern und Künstlern suchte.[2] Aus dieser Zeit stammt eine Schrift von ihm über den deutschen Buch-Handel. Neben der Kunst verschrieb er sich der Philosophie, der Geistesgeschichte im Allgemeinen, und der Psychologie und Parapsychologie im Besonderen; auch die Astrologie spielte eine große Rolle. Über seine Einstellung zu diesen Bereichen ist in einer Ehrung zu seinem Siebzigsten zu lesen[2]:

"Vor der hellwachen Selbstverständlichkeit, mit der er über diese "Dinge, die doch exsistieren" spricht, verflüchtigt sich alles Verschwommene, Vage und Versponnene, das sich sonst bei der Diskussion derartiger Probleme leicht einstellt. Bis an die Grenzen menschlichen Verstandes zu gehen, erscheint ihm als legitime Aufgabe; überdies als fast spielerische Möglichkeit des menschlichen Geistes, möchte man meinen, wenn man ihn so leichthin darüber sprechen hört, bannte nicht das Wissen um das Numinosum des Psychischen das Spielerische wieder ins Erfürchtig-Ernste."

Sein esoterisch-spirituelles Interesse scheint sich in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vor allem auf die Astrologie gerichtet zu haben, nach dem Krieg wandte er sich stärker den übersinnlichen Phänomenen, sowie der Traumforschung zu, insbesondere den Wahrträumen. Hierüber bearbeitete er ein grundlegendes Werk von William O. Stevens neu und veröffentlichte Beiträge in Fachzeitschriften.

Er beschäftigte sich auch mit Ahnenforschung; für die Familie des Nazi-Architekten und -Organisators Albert Speer stellte er bis zum Jahr 1941 umfangreiche Untersuchungen an.[3]

Er war verheiratet mit der Künstlerin Minnie Moufang (geb. Andreä, * 29.5.1913 in Darmstadt, † 19.8.2003 in Sandhausen).[4] Sein Kunstinteresse zeigte sich auch daran, dass er einige Künstlerbiographien verfasste und in seinem Haus lange Jahre regelmäßige "Jours fixes" mit Künstlern und Intellektuellen stattfanden.[2]

Astrologie

Moufang war, zusammen mit M. Erich Winkel, einer der Gründer der Deutschen Kulturgemeinschaft zur Pflege der Astrologie, welcher Persönlichkeiten wie Thomas Ring und Heinz Artur Strauß, der Hochschullehrer Johannes Maria Verweyen und der Philosoph Theodor Lessing angehörten. Er schrieb für die Zeitschrift "Die Astrologie", deren langjähriger Schriftleiter Winkel war.

1953 gab er das Werk "Der Geist der Astrologie" von Oscar A. H. Schmitz neu heraus und schrieb bis 1958 (evtl. bis 1971[5]) für den künstlerisch-astrologischen Almanach der Dame. Er machte sich außerdem als astrologischer Datensammler verdient.

Publikationen

  • Die gegenwärtige Lage des deutschen Buchwesens: eine Darstellung der Spannungen und Reformbewegungen am Büchermarkt. 61 Seiten. J. Schweitzer Verlag, München 1921
  • Die kulturpolitische Krisis des deutschen Buches. 115 Seiten. 8. Heft 1921/ 22 der Reihe: Hochland - Monatsschrift für alle Gebiete des Wissens, der Literatur und Kunst. herausgegeben von Karl Muth
  • Alexej von Jawlensky. 10 Seiten. Galerie Egon Günther, 1948
  • (Hrg.) Oscar A.H. Schmitz: Der Geist der Astrologie. 409 Seiten. Lebensweiser-Verlag, Büdingen-Gettenbach 1953
  • Mysterium der Träume (basierend auf: William Oliver Stevens: The Mystery of Dreams) 398 Seiten. Schweizer Druck- und Verlagshaus, Zürich 1953
  • Magier, Mächte und Mysterien. Handbuch übersinnlicher Vorgänge und deren Deutung. 402 Seiten. Keysersche Verlagsbuchhandlung, Heidelberg 1954 (erschien auch auf Italienisch und Englisch)
Moufangs Almanach der Dame, 1957

Periodika

  • Almanach der Dame Jahrgänge 1953-1958 (1971?). Mit zwölf astrologischen Prognosen von Wilhelm Moufang. 144 Seiten. Hrg. von Wilhelm Moufang und Ruth Klein. Woldemar Klein Verlag, Baden-Baden

Artikel

  • Mitteilungen über Geburtsbilder von Malern und Komponisten. in: Astrologische Blätter VIII, Heft 6 und 12, Linser Verlag Berlin 1926/ 27
  • Max Laeuger als Keramiker. in: Keramische Rundschau, Berlin 1930
  • Wahrheit & Wahn der Wünschelrute. in: Laub, Ernst (Redaktion), Schweizerische Zeitschrift RGS - Radiästhesie Geopathie Strahlenbiologie. 23. Jhg. 1974: Nr. 118-122 (= Januar bis Oktober). Verein für Radiästhesie, St. Gallen, 1974

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Quellen: Archiv Heinz Specht, zitiert in der Datenbank des DAV, übernommen von Hans Taeger und der Wilhelm AstroDatabank/Moufang, Wilhelm, Rodden Rating A.Abgerufen 19.12.2011
  2. 2,0 2,1 2,2 Wilhelm Moufang 70 Jahre alt. Rhein-Neckar-Zeitung, Feuilleton, Ausgabe 5.10.1965
  3. Hermsdorf regional: Akten Albert Speer Abgerufen 19.12.2011
  4. Minnie Moufang bei lot-tissimoAbgerufen 19.12.2011
  5. Ab 1959 erschienen die astrologischen Prognosen des "Almanach der Dame" eines gewissen "Claus Clemens", der als Astrologe außerhalb der Zeitschrift aber nirgends auftrat. Es spricht einiges dafür, dass es sich dabei um ein Pseudonym von Moufang handelte