Zirkumpolar

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Zirkumpolarsternbilder der Nördhalbkugel der Erde

In der Astronomie bezeichnet man für einen bestimmten Ort auf der Erde diejenigen astronomischen Objekte als zirkumpolar (von circum „herum“ und pólos „Erd-, Himmelsachse, Nord-/Südpol“), die sich in der Nähe des Himmelspols befinden und nicht untergehen. Im Zusammenhang mit Sternen spricht man von Zirkumpolarsternen, im Zusammenhang mit Sternbildern von Zirkumpolarsternbildern.

Da die Erde rotiert, beschreiben die Himmelsobjekte scheinbar Kreisbahnen, deren Mittelpunkte auf der verlängerten Erdachse (der Himmelsachse) liegen.

Daraus folgt:

  • An Nord- und Südpol sind alle sichtbaren Himmelsobjekte zirkumpolar.
  • Am Äquator sind keine Himmelsobjekte zirkumpolar.
  • Von den Polen in Richtung Äquator nimmt der Anteil der zirkumpolaren Objekte ab.
  • Objekte, deren Kreisbahn den Horizont schneidet, werden zeitweise darunter verschwinden, also unter- und wieder aufgehen, d.h. sie sind nicht zirkumpolar:

Von großer Bedeutung für die geografische und zeitliche Orientierung waren von jeher bestimmte Sterne der Zirkumpolarregion, da sie während des ganzen Jahres in der Nacht sichtbar sind.

Auf der Nordhalbkugel der Erde wird der Polarstern und damit die Himmelsrichtung wie folgt bestimmt:

  • Der Polarstern befindet sich etwa in der Mitte zwischen dem Großen Bären (Großer Wagen) und der Kassiopeia, dem „Himmels-W“.
  • Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären (Kleiner Wagen), der aber nicht so leicht auszumachen ist wie seine größeren Nachbarn Großer Bär und Kassiopeia.
  • Die Strecke zwischen den hinteren Kastensternen des Großen Wagens wird fünfmal verlängert, um auf die Position des Polarsterns zu kommen.
  • Der zweite Abstrich des „W“ der Kassiopeia wird etwa 4-mal nach oben verlängert und etwas nach rechts gedreht.
Auffinden des Polarsterns

Siehe auch

Literatur

  • Jeffrey Bennett, Harald Lesch (Hrg.): Astronomie die kosmische Perspektive. 5. Auflage, Pearson Education Deutschland GmbH, München 2010, ISBN 978-3-8273-7360-1

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