Zweites Haus

Aus Astrodienst Astrowiki
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Das zweite Haus

Analoges Tierkreiszeichen: Stier

Zugehöriger Planet: Venus

Element: Erde

Qualität: fix

Geschlecht: weiblich

Quadrant: erster Quadrant, Nachthälfte

Natur: Verwurzelung, fruchtbare Erde, üppige Natur

Farbe: sattes Grün und Braun, erdfarben

Archetyp: Bauer, Sammler, Horde, Rudel[1]

Körperbereich: Hals, Rachen, Mandeln[2] (siehe auch Medizinische Astrologie)

Deutung

Im zweiten Haus geht es um Werte, und zwar sowohl um die materiellen Werte wie auch um das, was einem Menschen im übertragenen Sinne kostbar ist. Gemeint ist damit, was einen Menschen anspricht und ihm etwas bedeutet, aber auch, wie er mit materiellem Besitz umgeht und wie er zu diesem kommt. Ebenso ist das Körperempfinden ein Thema des zweiten Hauses.

Das Zeichen an der Spitze des zweiten Hauses und etwaige in ihm vorhandene Planeten sagen etwas darüber aus, was einem Menschen Sicherheit und Substanz verleiht. Nicht zuletzt ist dieses Haus ein Anzeiger der Fähigkeiten und Talente, über die ein Mensch verfügt. Es beschreibt also auch seinen inneren Reichtum.

Im Gegensatz zu den eigenen Werten, wie sie im zweiten Haus zum Ausdruck kommen, geht es im gegenüberliegenden achten Haus um die Werte und Ressourcen der anderen, sofern diese die eigenen berühren.

Materieller Besitz

Das zweite Haus sammelt Materie an, sowohl in Form von Geld, (Wert-)Gegenständen, Vermögen, Besitz, wie auch auf der Ebene des Körpers. Beides dient dem persönlichen Sicherheits- und dem instinktiven Geborgenheitsgefühl des Nativen, der sich damit stabilisiert. Alle Sammelimpulse bzw. -aktivitäten, die Profitbestrebungen und Bevorratungen eines Menschen, sind Teil des materiellen Charakters des zweiten Hauses. Nicht zuletzt werden durch Besitz und Vermögen Prestige und Status gefördert.

Materielle Werte in Symbolon-Karten

Verwurzelung und Herdenzugehörigkeitsgefühl

Das zweite Haus beleuchtet das Verwurzeltsein in der sozialen Gemeinschaft; meist ist das zunächst die eigene Familie. Die Zugehörigkeit und Verankerung in der materiellen, körperlichen Sippschaft ist von großer Bedeutung für das Selbstwertgefühl, besonders in der Kindheit, sowie für die spätere Fähigkeit, sich in Gruppen angenommen zu fühlen.

Revier und Selbstwert

Damit verbunden ist die Fähigkeit, ein eigenes Revier zu schaffen, einen Bereich für sich allein zu haben. Damit kommt der Selbstwert ins Spiel, denn der ist nötig, wenn man sich von anderen abgrenzen will, was etwa auch in Partnerschaften eine bedeutende Rolle spielt. Ist die Herdenverwurzelung schwach, so ist auch die Abgrenzungsfähigkeit, der fundamentale Selbstwert und das Gefühl für das eigene Revier angegriffen - und umgekehrt (womöglich hat der Native kein eigenes Zimmer).

Traditionen und Werte

Das zweite Haus dient der Selbstsicherung und ist damit in überlieferten Traditionen und (greifbaren) Werten verankert. Änderungen werden hier nur langsam vollzogen, an Gewohntem wird beharrlich festgehalten, eine grundsätzlich bewahrende Haltung eingenommen. Das zweite Haus hat Nähe zu natürlichen, ländlichen, bäuerlichen, traditionellen Gesellschaften und Gemeinschaften. Der Lebensstil äußert sich in einem eher konservativem Geschmack und in überlieferten schönen Formen. Üblicherweise handelt man hier pragmatisch, geduldig, realitätsbezogen und ist mehr praktisch orientiert und friedfertig. Das zu einem Gehörende wird passiv, aber beharrlich verteidigt.

Gestaltung und Genuss

Im Normalfall sind Menschen mit einer Betonung des zweiten Hauses dem Genuss zugetan, z.B. im Form von gutem Essen (auch in größeren Mengen, was zur Beleibtheit führt), lieblichen Getränken und Süßigkeiten. Dabei ist es typisch, dass die Dinge wohlschmeckend sein sollten und man gerne in der Gemeinschaft genießt. Die Neigung zu Schönheit und Kultur zeigt sich in einer geschmackvollen Wohnungsgestaltung, in einer werthaltigen, vor allem aber sehr gemütlichen, bequemen Einrichtung.

Talente und Fähigkeiten

Die Talente und Gaben eines Menschen sind nicht nur materieller Art, sondern liegen auch in seinen kreativ nutzbaren Begabungen (Potentialen).

Nebenbedeutungen/Häusersystematik [3]

Tod der Großmutter mütterlicherseits, weil 8. Haus vom VII. Sektor

Tod des Großvaters väterlicherseits, weil 8. Feld vom VII. Sektor

Tod des Ehepartners, weil 8. Haus vom VII. Sektor

Liebschaften des Vaters, weil 5. Feld vom X. Sektor

Mundanastrologie

Das zweite Haus gibt Auskunft über das wirtschaftliche Fundament eines Staates oder einer Institution, über ihre Finanzen/ den Etat (Haushalt) bzw. über die materielle Solidität und Stabilität (etwa des Steueraufkommens); über die Währung eines Staates, sein Bankenwesen und das Volksvermögen. Man achte auf Übeltäter oder Wohltäter in diesem Haus, welche die existenzielle Basis des Ganzen begünstigen oder infrage stellen, ruinieren bzw. gefährden können.[4]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Hajo Banzhaf; Anna Haebler: Schlüsselworte zur Astrologie. Hugendubel Verlag, München 2007
  • Herbert Freiherr von Klöckler: Kursus der Astrologie, Band II. Bauer Verlag, Freiburg 1987
  • Erich Carl Kühr: Psychologische Horoskopdeutung. Chiron-Verlag, Mössingen 1997
  • Michael Roscher; Werner Völkel: Das Buch der Häuserherrscher. Chiron Verlag, Tübingen 2004
  • Howard Sasportas: Astrologische Häuser und Aszendenten. Knaur, München 2000
  • Claude Weiss: Horoskopanalyse, Band I. Edition Astrodata, Wettswil 2001

Quellen und Anmerkungen

  1. Nicolaus Klein: Die Systematik des astrologischen Häusersystems. Hugendubel, München 1988; Schirner, Darmstadt 2004
  2. Hermann Meyer: Das astrologische Häusersystem. Hugendubel, München 1996
  3. Siehe Lehrbuch von Gertrud Hürlimann, Die nähere Bedeutung der Sektoren, Zonen, Felder oder Häuser (Astrodienst 2016)
  4. Otto Rumburg: Horoskope und Politik, Bietigheim 1973, S. 47
  5. Aus: The Houses - Temples of the Sky, 1996