Planet

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Aktuelle Planetenstände
27-Apr-2024, 16:14 Weltzeit
Sonne753' 4"14n08
Mond2033' 1"27s51
Merkur1610'10"4n44
Venus2746'38"9n28
Mars2742'28"2s04
Jupiter2320'54"17n52
Saturn1620'29"6s59
Uranus2211'54"18n04
Neptun2849'40"1s36
Pluto25'52"22s38
Mondkn.w1528' 6"r6n05
Chiron2030'37"9n05
Erklärungen der Symbole

Das Wort Planet geht zurück auf griechisch πλανήτης (planētēs), zu πλανάομαι (planáomai), das auf deutsch „umherirren, umherschweifen“ bedeutet, und sich im Altgriechischen auf eine Herde bezog, die sich über die Weide ausbreitet. Daher wurden Planeten früher auch eingedeutscht als Wandelsterne bezeichnet, im Sinne von „der Umherschweifende“ bzw. „der Wanderer“. Dabei wurden durch Fehlen der himmelsmechanischen Grundlagen bis in die frühe Neuzeit der Unterschied zwischen Planeten und anderen Himmelskörpern nicht sauber erkannt, und durchaus Sonne und Mond, wie auch Kometen und anderes zu den Wandelsternen gezählt.[1]

Astronomie

Definition der IAU vom 23.8.2006:

Ein Planet im engeren astronomischen Sinn ist ein Himmelskörper, der

  • Sich auf einer keplerschen Umlaufbahn um die Sonne bewegt
  • Dessen Masse groß genug ist, dass sich das Objekt im hydrostatischen Gleichgewicht befindet – und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt besitzt
  • Das dominierende Objekt seiner Umlaufbahn ist, das heißt, der diese von weiteren Objekten „geräumt“ hat.

Die Astronomie bezeichnet damit die acht Himmelskörper Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, die sich in unserem Sonnensystem auf nur leicht elliptischen Bahnen um die Sonne drehen und selbst nicht leuchten. Die Entfernung von der Sonne bestimmt jeweils ihre Umlaufzeit: Je weiter sie von der Sonne entfernt sind, desto länger dauert diese.

Von der Erde aus können nur Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn mit bloßem Auge gut gesehen werden. Daher erregten sie von frühester Zeit an die Aufmerksamkeit der Menschen (Geschichte der Astrologie). Uranus und Neptun wurden erst mithilfe technischer Hilfsmittel (Teleskope) in der Neuzeit entdeckt. Uranus ist zwar dem geübten Auge sichtbar, wenn man weiß, wo er zu suchen ist, jedoch vergleichsweise so unauffällig, dass er lange Zeit, wenn er auch am Himmel katalogisiert wurde, immer wieder als Stern eingeordnet wurde.[2]

Bild Thomas Rings: Saturn (1921)

Man unterscheidet die inneren Planeten (Merkur und Venus), deren Umlaufbahnen sich innerhalb derjenigen der Erde befinden, von den äußeren (Mars, Jupiter und Saturn), die außerhalb der Erdbahn um die Sonne kreisen. Von der Beschaffenheit her gelten Merkur, Venus, Erde und Mars als erdartige Planeten; Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun als jupiterartige oder Riesenplaneten. Die Masse aller Erdartigen ist geringer als die der Erde, die der Riesenplaneten zum Teil beträchtlich größer. Jupiter enthält 318-mal die Erdmasse und Saturn 95-mal. Bei Pluto ist die Masse am geringsten. Bis auf Merkur und Venus werden alle Planeten von mindestens einem Mond begleitet.

Seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts bis heute wurden zahlreiche Kleinplaneten entdeckt (Asteroiden, Kentauren, Kuiper-Gürtel), und es sind auch in der Zukunft weitere Entdeckungen zu erwarten. Die größten Objekte unter ihnen werden als Zwergplaneten bezeichnet, darunter der von den Astrologen noch als Planet bezeichnete Pluto.

Astrologie

Die Astrologie unternimmt eine andere Einteilung als die Astronomie. Sie rechnet Sonne und Mond zu den Planeten und lässt mehrheitlich die Erde weg, denn sie ist der Standpunkt des Betrachters: die Astrologie ist also geozentrisch bzw. antropozentrisch. Das hat nichts damit zu tun, wie Kritiker der Astrologie immer wieder gerne vorwerfen, dass die Astrologie immer noch in mittelalterlichem Denken verhaftet geblieben wäre, sondern sie stellt bewusst den Menschen in den Mittelpunkt - und diese leben nun einmal auf der Erde; sie bildet das menschliche Bezugssystem.

Aus diesem Grund hält die Astrologie an den klassischen Planeten, die bereits zur Zeit des geozentrischen Weltbilds als Planeten galten, fest: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn (Zahlenmystik). Seit der Entdeckung von Uranus, Neptun und Pluto arbeitet man in der Regel mit zehn Planeten. Auch der Kleinplanet Chiron erfreut sich bei Astrologen immer größerer Beliebtheit.

Inwiefern die astronomische Neudefinition eines Planeten auf die astrologische Einordnung Plutos als vollwertigen Planeten Einfluss haben wird, bleibt abzuwarten.

Die (Haupt-)Planeten werden so eingeteilt:

Die Umlaufbahnen der Planeten in unserem Sonnensystem
Zodiak und Planeten[3]

Alle Planeten bis auf Sonne und Mond sind nach antiken (griechisch - römischen) Göttergestalten benannt. Die Mythologie der Namensgeber spielt bei der astrologischen Deutung eine wichtige Rolle. Von den sieben klassischen Planeten galten Mond, Venus und Saturn als weiblich, Sonne, Mars und Jupiter als männlich, sowie Merkur als hermaphroditisch (zweigeschlechtlich). Von den neuen Planeten wird Uranus den männlichen, Neptun den weiblichen Planeten zugeordnet, für Pluto ist die Frage noch nicht entschieden.

Die Planeten sind neben dem Tierkreis und den Häusern die wichtigste Grundlage der Astrologie, um zu Deutungsaussagen zu gelangen. Sie repräsentieren die Wesenskräfte des Menschen und erhalten durch ihre Stellung in den Tierkreiszeichen bestimmte Eigenschaften. Ihre Stellung in den Häusern schließlich sagt etwas darüber aus, in welchen Lebensbereichen sie ihre Kräfte entfalten.

Ob die Energien der Planeten unmittelbar auf die Einwirkung der entsprechenden Himmelskörper zurückgehen (Kausalität), oder ob sie von diesen nur angezeigt/ symbolisiert werden (Analogie), ist eine Frage, über die bei Astrologen keine Einigkeit besteht.

Die Bedeutung der Planeten ist kurz gesagt (Näheres ist unter den einzelnen Planeten nachzulesen):

  • Sonne: Lebenskraft, Wille, Geist
  • Mond: Gefühle, Empfängnisbereitschaft, Körper
  • Merkur: Denken, Kommunikation
  • Venus: Ästhetik, Selbstwert
  • Mars: Durchsetzungskraft, Eroberungswille
  • Jupiter: Expansion, sinngebendes Prinzip
  • Saturn: Konzentration, grenzsetzendes Prinzip
  • Uranus: Grenzsprengendes Prinzip
  • Neptun: Grenzauflösendes Prinzip
  • Pluto: Transformation

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen